Aus OT Bremen, TuS Vahr und der SG Arbergen Mahndorf könnte ein Großverein mit etwa 5.000 Mitgliedern entstehen.Foto: pv Aus OT Bremen, TuS Vahr und der SG Arbergen Mahndorf könnte ein Großverein mit etwa 5.000 Mitgliedern entstehen.Foto: pv
Fusion

Die Gegner sind immer noch da

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Anstelle von vier wollen nun aber drei Sportvereine zur SG Bremen-Ost verschmelzen.

Der erste Anlauf war noch in die Hose gegangen, doch nun könnte es in etwas abgespeckter Version dann doch noch zu einem Zusammenschluss mehrerer Sportvereine im Bremer Osten kommen.

Unverhofft kommt oft, könnte man sagen: Denn nachdem der ATSV Sebadsbrück und der TSV Osterholz-Tenever (OT Bremen) vor einigen Wochen auf ihren Mitgliederversammlungen jeweils die satzungsgemäß nötigen 3/4-Mehrheiten verpasst hatten, schien sich das ambitionierte Ziel eines stadtteilübegreifenden Vereinsschwergewichts für den Bremer Osten erst mal auf Jahre erledigt zu haben.

Eine Versammlung fand gar nicht mehr statt

Lediglich die SG Arbergen-Mahndorf (als offiziell aufnehmender Verein) hatte mit 78 Prozent die notwendige Mehrheit erreicht. Doch bei OT und ATSV hatten sich die jeweiligen Fusionsgegner durchgesetzt und die ebenfalls noch anberaumte Versammlung beim TuS Vahr war daraufhin gar nicht mehr durchgeführt worden.

Nun könnte es im zweiten Anlauf dann aber doch noch zur von den Vorständen forcierten Verschmelzung kommen. Artikel 16 in der Vereinssatzung von OT macht es möglich. Denn, wenn mindestens 10 Prozent der Mitglieder eine außerordentliche Mitgliederversammlung fordern, dann muss diese durchgeführt werden. Und so ist es gekommen: Von sich aus hatten einige Mitglieder, die ebenfalls von den positiven Effekten einer Verschmelzung überzeugt sind, in den Abteilungen des Vereins fast 300 Unterschriften gesammelt und beim Vorstand eingereicht.

Dass es nun eine zweite Chance gibt, freut Ute Brunzel sehr. „Ich glaube, vielen war bei unserer ersten außerordentlichen Versammlung nicht bewusst, wie ernst die Situation des Vereins ist“, vermutet die 1. Vorsitzende von OT.

Ranking würde verloren gehen

Eins ist allerdings klar: Die vereinsinternen Gegner sind immer noch da – allen voran die aktiv spielenden Mitglieder der Tischtennisabteilung, die bei einer Verschmelzung ihr aktuelles vereinsinternes Ranking verlieren würden.

Deswegen geht es für die Fusionsbefürworter vor allem darum, mehr Mitstreiter als bei der vergangenen Versammlung zu mobilisieren, wo ihnen etwa 30 Stimmen gefehlt hatten. Deshalb hat der Verein auch eine größere Halle für die Abstimmung ausgewählt, die den Weg frei machen soll für den neuen Großverein im Dreieck Vahr, Osterholz und Hemelingen.

Votum der SG Arbergen-Mahndorf noch gültig

Am 6. März wird bei OT abgestimmt und zehn Tage später beim TuS Vahr, wo die Bereitschaft zu einer Verschmelzung wohl ziemlich hoch sein dürfte. Die SG Arbergen-Mahndorf braucht keine erneute Versammlung abzuhalten, da ihr positives Votum von vor einigen Wochen noch gültig ist. Der ATSV Sebaldsbrück hatte sich nach seiner gescheiterten Abstimmung komplett aus dem Projekt verabschiedet. Wobei das in diesem Fall auch nicht in Stein gemeißelt sein muss.

Denn: „Die Sogwirkung eines großen Vereins ist immer größer als eines kleinen“, sagt Uwe Jacobs, Vorsitzender des TuS Vahr, der in einer Verschmelzung nach wie vor eine historische Zukunftschance für den Sport im Bremer­ Osten sieht. Und dass es nun überhaupt einen zweiten Anlauf für das Projekt gibt, sieht er ganz pragmatisch: „Das ist Demokratie.“

Mitgliederversammlung

Der TSV Osterholz-Tenever lädt zur außerordentlichen Mitgliederversammlung am Freitag, 6. März 2020, um 19 Uhr, in der Halle BSA Schevemoor (Walliser Straße 119) ein. Der Vorstand wird den Entwurfes des Verschmelzungsvertrags erläutern. Im Anschluss soll dann von den anwesenden Mitgliedern über die Verschmelzung von OT Bremen sowie dem TuS Vahr von 1959 – jeweils als übertragende Vereine – und der SG Arbergen-Mahndorf von 1893 als aufnehmender Verein abgestimmt werden. Ergänzende Anträge zur Mitgliederversammlung müssen spätestens am 21. Februar schriftlich beim Vorstand mit Begründung eingegangen sein.

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