Aus seinem Atelier im Viertel liest Sönke Busch jeden Abend ein Kapitel aus der „Unendlichen Geschichte“ von Michael Ende vor und sorgt so für Abwechslung in Wochen, in denen sich der Alltag zum Großteil drinnen abspielt. Foto: Sönke Busch
Coronavirus

Yoga, Konzerte und mehr: Eine Stadt geht online

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Vereine, Initiativen, Sportler und Künstler bieten Kurse, Spiele und Konzerte jetzt verstärkt im Internet an.

Die Coronakrise drängt Menschen ins Internet. Da Kitas und Schulen geschlossen sind, die meisten Geschäfte nicht öffnen dürfen und Vorstellungen ausfallen, gehen nicht nur immer mehr Einzelhändler online und bieten dort Waren und Lieferservices an. Auch viele andere Akteure erobern die virtuelle Welt und präsentieren kulturelle und sportliche Freizeitaktivitäten am Bildschirm.

So verkündet Sönke Busch, Künstler aus Bremen, jetzt auf seiner Facebook-Seite, dass er jeden Abend um 22 Uhr live eines von insgesamt 26 Kapiteln aus dem Klassiker „Die unendliche Geschichte“ vorliest. „Weil so was wichtig ist diesen Zeiten“, schreibt der Künstler dazu. Er sitzt nun Abend für Abend in seinem Atelier im Viertel und überträgt von dort live über Facebook seine Lesung. „Ich bin ganz begeistert von dem Zuspruch, den ich dafür bekomme“, sagt Busch.

Yoga und Gitarren-Unterricht – geht auch online

Sportlich geht es der Nachwuchs der Eisbären Bremerhaven an. Da die Mannschaften derzeit nicht trainieren können, stellen sie bei Facebook täglich ein Trainingsvideo fürs Wohnzimmer online. Trainer, aber auch Spieler zeigen darin Übungen und Tricks.

Auf Bewegung setzt auch Yogalehrerin Annika Kück aus Bremen. Sie hat sich extra eine neue Videokamera gekauft, um Yogastunden aufzunehmen und dann ins Internet zu stellen. Den Link gibt sie an ihre Yoga-Klassen weiter, die diesen dann wiederum mit Freunden teilen können – alles auf freiwilliger Spendenbasis.

Chris Pfeiff bietet eine ganze Palette an Aktionen an, darunter einen Online-Gitarrenunterricht für Anfänger. Der Musiker aus dem Bremer Norden versucht so auch, trotz Coronakrise etwas Geld zu verdienen.

Fünf Bremer gründen Plattform „bremenist“

Wer ein bisschen bildende Kunst in Zeiten von Corona benötigt, kann auf den Online-Katalog der Kunsthalle Bremen zurückgreifen. Dieser ist über die Homepage abrufbar. Auf der Seite artsandculture.google.com/partner/kunsthalle-bremen sind zudem einige der vergangenen Ausstellungen zu sehen. Einblicke in Kunst, Gemälde und Ausstellungen bietet zudem der Verein Kultur im Norden auf kunoweb.de.

Konzerte, Theater, Museen und Sport: All das kommt auf der neuen Plattform „bremenist“ zusammen. Sie fünf Bremerinnen und Bremer haben sie vor wenigen Tagen initiiert. Sie bieten auf bremen-ist.de zum Beispiel Livestreams von Konzerten, Lesungen, Führungen durch Museen und Theateraufführungen an. Auch Live-Yoga- und Sportkurse sowie Angebote und Aktionen für Kinder sind geplant.

Auf der Plattform wird am kommenden Sonntag von 18 bis 21 Uhr auch ein besonderes Festival übertragen, initiiert von Radiomoderator Roland Kanwicher. An dem Abend performen Künstler aus Bremen für jeweils 30 Minuten und aus ihren jeweiligen Wohnzimmern, darunter der Live-in-Bremen-Gewinner Michel Ryeson und die Band Lenna.

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