Die BSAG will ihre Busfahrer besser schützen. Die erste Tür bleibt geschlossen, die erste Sitzreihe hinter dem Fahrer wird abgesperrt. Seit heute fahren Busse und Bahnen auch seltener. Das sind nicht die einzigen Änderungen. Foto: Schumacher
Coronavirus

Sonntags in den Supermarkt?

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Die Innenbehörde plant die Aufhebung des Verkaufsverbots in Bremen und das schon für kommenden Sonntag.

In Bremen dürfen Supermärkte und Discounter wegen der Coronakrise voraussichtlich auch sonntags öffnen. Wie die Innenbehörde auf Anfrage mitteilt, ist „eine Aufhebung des Verkaufsverbots an Sonntagen geplant“. Dem Vernehmen nach könnte das Verbot schon für den kommenden Sonntag fallen. So will die Behörde den Bremern mehr Zeit geben, sich mit lebensnotwendigen Dingen zu versorgen.

Das gilt aber nur für die Geschäfte, die auch werktags Kunden bedienen dürfen, also vor allem für Lebensmittelhändler. Fast alle anderen Läden müssen seit heute Morgen bis mindestens Ostern geschlossen bleiben, um eine Verbreitung des Coronavirus zu verhindern. So hat es der Senat verfügt. Auch im Weserpark arbeiten die Nahversorger weiter, wie Marketingmanager Dennis Bastuck mitteilt. Alle anderen Läden bleiben aber geschlossen.

BSAG reduziert Angebot um ein Viertel

„Es gibt keinen Grund für Hamsterkäufe“, sagt Mobilitätssenatorin Maike Schaefer. „Es sind genug Waren da.“ Als Mobilitätsenatorin kümmert sie sich darum, dass die Waren auch angeliefert werden können. So hat sie schon am vergangenen Wochenende das Sonntagsfahrverbot für Lastwagen aufgehoben.

Da neben den meisten Läden auch Schulen und Kitas schließen mussten und viele Beschäftigte jetzt zu Hause arbeiten statt im Büro, schränkt die BSAG den Verkehr der Straßenbahnen und Busse ein. „Die Fahrgastzahlen sind erkennbar zurückgegangen“, sagt BSAG-Vorstand Hajo Müller. Da seit heute auch viele Läden schließen müssen, dürften künftig noch weniger Menschen Bus und Bahn nutzen. „Wir reduzieren unser Angebot insgesamt um 25 Prozent“, sagt Müller.

Mehr Berufsgruppen können Notbetreuung nutzen

Seit heute gilt ein Sonderfahrplan. Busse und Bahnen fahren etwa so selten wie an Sonntagen, nur in den Hauptverkehrszeiten kommen sie alle 15 Minuten. Die Linien 5, 52, 82, 91, 92 und 95 fahren von heute an vorerst nicht mehr. Die BSAG könne aber flexibel auf neue Anforderungen reagieren, sagt der BSAG-Vorstand. Informationen gibt es unter der Telefonnummer 0421 / 59 60 59, im Internet unter bsag.de oder über die App des Verkehrsverbundes Bremen-Niedersachsen (VBN).

Tickets gibt es nur noch an Automaten oder über die VBN-App. Die BSAG sei aber nachsichtig, wenn ein Fahrgast es nicht geschafft habe, sich rechtzeitig, eine Fahrkarte zu besorgen, sagt BSAG-Vorstand Hajo Müller. Dem Vernehmen nach verzichtet die BSAG in den nächsten Tagen und Wochen auf die Kontrolle von Fahrkarten. DB-Regio verfährt auch so.

Der Senat hat den Kreis der Eltern erweitert, die ihre Kinder zur Betreuung in eine Kita bringen dürfen. Bisher war das im wesentlichen nur Mitarbeitern der Polizei, der Feuerwehr und der medizinischen Dienste erlaubt. Von sofort an gilt das beispielsweise auch für Beschäftigte von Versorgungsunternehmen wie Hansewasser, der Stadtreinigung oder des Energieunternehmens SWB. Vorausgesetzt, beide Elternteile arbeiten in solch einem Bereich und der Arbeitgeber betreibt keinen Betriebskindergarten.

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