Sie sind an Bord des Schiffes um dessen Erhalt sie fürchten: Jürgen Peters, Rainer Tegtmeier, Thomas Christoffers und Uwe Meyer von der Bürgerinitiative auf dem Schulschiff. Foto: Harm
Vegesack

Bürger protestieren gegen Hochhaus am Hafen

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Eine Petition hat die neu gegründete Bürgerinitiative eingereicht. Nun werden Unterschriften gesammelt.

Sechs Bremen-Norder haben sich zusammengeschlossen und vor Kurzem eine Bürgerinitiative gegründet. Für sie geht die Arbeit jetzt erst so richtig los: Auf dem Markt in Vegesack und in Geschäften wollen sie in den nächsten Wochen Unterschriften für ihre Petition sammeln. Ihr Anliegen: Sie sehen den Standort der „Schulschiff Deutschland“ und des alten Speichers in Gefahr, wenn das neungeschossige Hochhaus auf dem Gelände des ehemaligen Haven Höövts errichtet wird.

Mehr noch: „Unser Ziel ist es, Vegesacks Gesicht so zu gestalten, dass es dem maritimen Charakter gerecht wird“, sagt Thomas Christoffers von der Bürgerinitiative. Die Initiative fordert, dass das Gebäude maximal fünf Stockwerke hoch errichtet und der Bebauungsplan entsprechend geändert wird. Höher, so die Meinung der Bürger, hätte nie geplant werden dürfen.

Initiative will Bürger sensibilisieren

Claus Jäger, Vorsitzender des Deutschen Schulschiff-Vereins, freut sich über das Engagement. Angesichts der drei Denkmäler im direkten Umfeld – Schulschiff, Museumshaven und Speicher – sei es eine „unglaubliche Fehlentscheidung, uns diesen Kasten vor die Nase zu setzen“. „Das wird sich auf die Attraktivität auswirken“, ist sich Jäger sicher und wird deutlich: „Wir wollen mit dem Schulschiff gerne hier bleiben. Aber die Geschäftsgrundlage ist weg, wenn das Hochhaus kommt.“

Rainer Tegtmeier, der sich in der Bürgerinitiative engagiert, spricht in Bezug auf die Pläne gar von einer „Grohner Düne zwei“. Die Bürgerinitiative müsse nun die Bürger sensibilisieren, meint Jürgen Peters. Auch Architekt Uwe Meier ist mit von der Partie und lobt ausdrücklich die Pläne für das Quartier – lediglich das Hochhaus sehe er kritisch.

Die Pläne für das neue Quartier am Hafen sind schon weit gediehen. In den kommenden Monaten soll mit dem Abriss des vorderen Haven-Höövt-Teils begonnen werden. Der Beirat und auch die Baudeputation habe das Vorhaben bereits durchgewunken. Wobei die Geschosszahl bereits von elf auf neun reduziert worden ist.

Diskussion schon mehrfach geführt

Die Projektverantwortlichen kennen die Diskussion bereits. Sie ist in den vergangenen Monaten mehrfach geführt worden. Immer wieder betonte Projektentwickler Max Zeitz dabei, dass man nicht allein auf die Zahl der Geschosse, sondern auch auf die Ausrichtung und Gestaltung des Gebäudes achten müsse. Zudem gehe es auch um die Wirtschaftlichkeit des Projekts.

Jäger hält diese Argumente für hergeholt. Er verweist auf den Namen des neuen Einkaufscenters: „Das heißt Kontor am Alten Speicher. Es wird mit den historischen Denkmälern geworben, aber man schert sich nicht darum.“

Kontakt zur Bürgerini­tiative kann per Mail an Thorsten Christoffers unter t.christoffers@gmx.de aufgenommen werden.

Eine Antwort

  1. Gunnar-Eric Randt sagt:

    Bremen braucht mehr Wohnungen ab 90 qm aufwärts für die vielen Alleinstehenden.

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