Trotz ihrer Stacheln haben auch Igel Fressfeinde. Foto: Christine Kuchem/NABU Trotz ihrer Stacheln haben auch Igel Fressfeinde. Foto: Christine Kuchem/NABU
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Putziger Gartenfreund mit Stacheln

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Wilde Tiere in Delmenhorst und in der Umgebung / Teil 5: Der Igel.

Wenn ein Wildtier in der Region ein absolut positives Image hat, dann ist es der Igel. In den vergangenen Monaten hat das stachelige Säugetier geschlafen und vermutlich von Insekten, von Schnecken, Käfern, Würmern und ähnlichen Speisen geträumt, mit denen er seinen Tisch deckt.

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Während des Winterschlafes fährt der Igel seine Herzfrequenz herunter, um Energie zu sparen. Dann und wann wacht er trotzdem mal auf. Wer einen Igel aufzieht und beherbergt, kann ihm auch Katzenfutter geben. „Auf keinen Fall sollte man ihm zum Trinken Milch geben, sondern Wasser“, sagt Heike Kroll, Naturschutzbeauftragte des Hegering Delmenhorst. Denn Kuhmilch sei Gift für Igel.

Jetzt, im April, beenden die Igel ihren Winterschlaf. „Dann erwachen zunächst die Männchen“, weiß Kroll. Die Paarungszeit der Igel beginnt Ende April/Anfang Mai und erstreckt sich bis Mitte August. Männliche Igel legen auf der Suche nach paarungswilligen Partnerinnen große Strecken zurück. „Es können schon 100 Hekrar sein, die ein Männchen absucht“, erläutert Kroll. „Nach der Paarung gehen die Stacheltiere dann wieder getrennte Wege.“

Der geburtenstärkste Monat für Igel ist der August

Nach einer Tragezeit von rund 35 Tagen bringt das Weibchen zwischen Juni und September seinen Nachwuchs zur Welt. Meistens zwischen zwei bis fünf Junge. Der geburtenstärkste Monat ist der August. „Die Jungtiere werden bereits mit Stacheln geboren“, sagt Kroll. Um den Winter zu überleben, müssen sie in dieser Zeit sehr viel fressen. „Auf keinen Fall sollte man Igel im Herbst zu früh reinholen, denn es kann sein, dass die Mutter sie noch füttert“, betont Kroll. Wenn man sie dann doch im Winter aufpäppeln muss, sollte das Gehege mindestens zwei Quadratmeter groß sein.

Die nachtaktiven Igel sind – wie viele Wildtiere in unserer Umgebung – Kulturfolger, die sowohl im Wald und an Waldrändern als auch im heimischen Garten anzutreffen sind, sofern sie dort ein Nahrungsangebot vorfinden – und natürlich einen Zaundurchlass. Genau wie Vögel freuen sich Igel in heißen Sommern auch über kleine Wasserstellen, die allerdings regelmäßig mit sauberem Wasser gefüllt werden sollten, damit kranke Tiere nicht gesunde anstecken.

Im Stachelkleid der Igel wimmelt es

Im Stachelkleid der niedlichen Tiere wimmelt es in der Regel an Parasiten, wie beispielsweise Zecken und Milben. „Wenn man einen Igel husten hört, kann man mit ihm zum Tierarzt gehen“, erklärt Kroll. Ursache dafür seien in der Regel Lungenwürmer.

Trotz ihrer Stacheln haben Igel durchaus Fressfeinde und auch ein vollständiges Einrollen schützt sie davor nicht. Zu ihren natürlichen Feinden zählen zum Beispiel Marder und Füchse, Steinadler und Uhu. Der Dachs ist sogar kräftig genug, um einen eingerollten Igel aufzurollen.

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Heike Kroll, Naturschutzbeauftragte im Hegering Delmenhorst und der Biologe Uwe Handke vom NABU informieren in Zusammenarbeit mit dem DELME REPORT über einige wilden Tiere in unserer Region.Foto: Konczak

Heike Kroll, Naturschutzbeauftragte im Hegering Delmenhorst und der Biologe Uwe Handke vom NABU informieren in Zusammenarbeit mit dem DELME REPORT über einige wilden Tiere in unserer Region. Foto: Konczak

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