Wird ein Nutzer der App positiv auf Covid-19 getestet, werden die anderen betroffenen Anwender informiert und sollen sich daraufhin bei den Bremer Behörden melden. Foto: Pixabay
Infektionsketten

Noch eine Corona-Hotline

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Wie sich Bremen auf die Einführung der bundesweiten Corona-App vorbereitet.

Am Dienstag soll sie auf Bundesebene vorgestellt werden, wenig später wird sie auch in Bremen an den Start gehen: die Corona-Warn-App. Das Ziel: Ansteckungswege erkennen, nachvollziehen und unterbrechen. Die Bremer Behörden bereiten sich für dieses zusätzliche Mittel im Kampf gegen die Corona-Pandemie mit einer zusätzlichen Telefonstelle vor.

„Wir planen eine Informationsstelle, in der dann erstmal nach Symptomen und Kontakten gefragt wird“, erklärt Lukas Fuhrmann, Sprecher des Gesundheitsressorts. So soll dann ermittelt werden, ob die benachrichtigte Person sich etwa in eine Corona-Ambulanz begeben oder zunächst nur zum Hausarzt gehen sollte.

Corona-Detektive können eingebunden werden

Die Nummer und genauere Informationen werden laut Fuhrmann nach der offiziellen Vorstellung der App, also voraussichtlich am Dienstag, bekanntgegeben. Wenn die Nachfrage nach der Corona-App groß ist, könnten laut Fuhrmann auch die Containment-Scouts mit in die Arbeit eingebunden werden.

Die Nutzung der App soll laut Fuhrmann freiwilig sein. Er sieht in der Anwendung einen „Baustein im Kampf gegen die Pandemie“. „Natürlich gibt es aber auch noch einige Kritikpunkte. So kann es zu einigen Fällen kommen, in denen ein Warnhinweis angezeigt wird, obwohl man vielleicht überhaupt keine Möglichkeit hatte, sich bei der infizierten Person anzustecken, da diese ausreichend geschützt war“, sagt Fuhrmann.

Automatischer Austausch über Bluetooth

Jedes Mobiltelefon mit installierter und aktivierter App soll sich über Bluetooth automatisch mit Geräten in seiner Nähe verbinden. Dazu soll über die Signalstärke die Entfernung zwischen zwei Smartphones ermittelt werden, und zugleich sollen die Handys bei einer Begegnung per Bluetooth anonyme Identifikationsnummern austauschen. Wird ein Nutzer positiv auf Covid-19 getestet und dieser Status in der App erfasst, werden die anderen betroffenen Anwender darüber informiert, dass sie sich in der Vergangenheit in der Nähe einer infizierten Person aufgehalten haben.

Die Bremer Landesdatenschutzbeauftragte Imke Sommer hofft, dass die Tracing-App alle Sicherheitsstandards erfüllen wird. „Ganz wichtig ist, dass die gespeicherten Daten nicht an Dritte gelangen. Das muss auf jeden Fall sichergestellt werden“, sagt Sommer. Zudem sei von besonderer Bedeutung, dass niemand diskriminiert werde, der sich aus persönlichen Gründen gegen die Nutzung der App entscheide.

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