Die Bremer Philharmoniker starten mit Plänen für jeden Fall in die neue Saison. Foto: Caspar Sessler
Philharmoniker

Plan B für Konzerte

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Gesundheit hat für die Bremer Philharmoniker oberste Priorität. Dennoch schmieden sie weiter Konzertpläne.

Ein Saisonauftakt mit Didgeridoo, Beethovens Neunter anlässlich seines 250. Geburtstages, skurrile Big Nightmare Music als Neujahrsgruß, Besuch von Dirigentenlegende Heinz Holliger, eine Tournee durch Südkorea – die Bremer Philharmoniker haben für die kommende Konzertsaison große Pläne. Doch durch die Corona-Pandemie steht noch hinter vielen dieser Projekte ein Fragezeichen. Trotzdem veröffentlicht das Orchester Mitte Juni sein Saisonbuch, in dem es alle ursprünglich geplanten Konzerte der Spielzeit 2020/2021 vorstellt.

„Wir wissen, dass einige der Konzerte der kommenden Spielzeit höchstwahrscheinlich nicht wie ursprünglich geplant durchgeführt werden können“, sagt Intendant Christian Kötter-Lixfeld. „Die Planung einer Konzertsaison verläuft aber über mehrere Jahre. Dieses Saisonbuch nicht herauszubringen, ist für uns daher keine Option.“

Alternativen für den Notfall

Die Philharmoniker haben Alternativen für alle Konzerte ausgearbeitet – für den Notfall. Diese reichen von Besetzungs- und Programmänderungen bis zu Verlegungen in andere Spielstätten und das Engagement anderer Gastsolisten und Gastdirigenten.

„Wir können derzeit nicht absehen, ob wirklich alle von uns engagierten Künstler zu den Konzertterminen aus ihren jeweiligen Heimatländern ausreisen und nach Deutschland einreisen dürfen. Zudem gibt es regelmäßig Änderungen bei den Abstandregelungen auf der Bühne, so dass wir heute nicht wissen, ab wann wir wieder in voller Besetzung spielen dürfen. Deshalb haben wir nicht nur einen Plan B, sondern auch einen Plan C in der Schublade und hoffen, dass wir diese nicht zu häufig öffnen müssen,“ sagt der Intendant.

Ursprüngliche Konzepte beibehalten

Sollte es zu Änderungen kommen, versuche man, das ursprüngliche Konzept des Konzertes beizubehalten, Werke derselben Komponisten zu präsentieren und sich thematisch im selben Genre zu bewegen. Schließlich bilde jedes Konzert einen Baustein für die Gesamtdramaturgie, die Generalmusikdirektor Marko Letonja mit seinem Orchester für die Konzertsaison 2020/2021 vorgesehen habe.

Auf seiner im vergangenen Jahr bei Mozart und Haydn begonnenen Reise durch die Geschichte der Symphonie steuert Letonja nun das große romantische Repertoire mit einem Schwerpunkt auf Brahms an. Zudem legt er einen Fokus auf das Geburtstagskind Ludwig van Beethoven und setzt mit zeitgenössischen Werken Akzente.

Abonnements ausgesetzt

Da wegen der Abstandsregel nicht so viele Abonnenten wie früher gleichzeitig in die Glocke kommen dürfen, werden die Abonnements in der Konzertsaison 2020/2021 ausgesetzt. Für alle Veranstaltungen bietet die Glocke Einzeltickets an, die an den üblichen Vorverkaufsstellen sowie online buchbar sind.
„Besucherzahlen von durchschnittlich rund 65.000 wie in den vergangenen Jahren werden wir in diesem Jahr nicht erreichen können“, sagt Christian Kötter-Lixfeld, „Das ist ein Fakt, mit dem wir leben müssen, aber Gesundheitsschutz geht vor und hat oberste Priorität.“

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