Direkt an den Fährstellen und auf den Schiffen wird mit dem Flaggenmann darauf hingewiesen, dass eine Maske zu tragen und der Abstand einzuhalten sind. Foto: Harm
Bremer Norden

Maskenpflicht an Bord – auch für Autofahrer

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Mit einer Kampagne und "einem Augenzwinkern" soll die Maskenpflicht auf Fähren durchgesetzt werden.

Der Geschäftsführer einer Rheinfähre erwägt, den Fährbetrieb einzustellen, sollte er die Abstandsregeln an Bord nicht durchsetzen können. So weit möchte Andreas Bettray nicht gehen. Der Geschäftsführer der Fähren Bremen-Stedingen möchte für den Betrieb zwischen dem Bremer Norden und dem gegenüberliegenden  niedersächsischen Weserufer in Sachen Hygieneregeln auf eine entspannte Atmosphäre setzen.

Mit einer Werbekampagne und „einem Augenzwinkern“ will Bettray die Fährkunden dazu animieren, während der Überfahrt Abstand zu halten und eine Maske zu tragen. Auch vor dem Hintergrund, dass der Fährverkehr ab dem 1. September an allen drei Fährstellen wieder in den Normalbetrieb übergeht.

Kampagne soll „positive Stimmung“ hervorbringen

Bisher, so schätzt Bettray, halten sich etwa 60 Prozent der Fährkunden an die Schutzmaßnahmen. Um auch die restlichen 40 Prozent zu erreichen, hat die Grafikdesignerin Ulrike Rank mit ihrer Werbeagentur den „Flaggenmann“ und die „Silbermöwen-Spannbreite“ entwickelt. „Ich möchte damit eine positive Stimmung hervorbringen und keine Restriktionen vornehmen“, sagt Bettray.

Die Kampagne verdeutlicht: Alle müssen auf der wenige Minuten dauernden Fahrt eine Maske tragen – auch Auto- und Lkw-Fahrer, wenn sie beim Kassierer durch die geöffnete Fensterscheibe einen Fahrschein lösen.

Fahrverbote sind möglich

Wie die Kampagne aufgenommen wird, das möchte Bettray genau beobachten. „Wenn sie kein Erfolg wird, gehen wir in die nächste Stufe über“, sagt der Geschäftsführer. Ein privates Sicherheitsunternehmen stehe schon auf Abruf bereit. Dessen Mitarbeiter sollen bei uneinsichtigen Fährkunden zum Beispiel Fahrverbote aussprechen.

„Das würde auch so weit gehen, dass die Fährschiffe wenden“, sagt Bettray. „Aber es ist eine Stufe, die nicht angenehm ist und die Geld kostet.“ Schon jetzt dürfen Fährkunden, die sich weigern eine Maske aufzusetzen, bei der nächsten Fahrt nicht mehr an Bord.

„Für Diskussionen ist keine Zeit“

Wie uneinsichtig manche Kunden sein können, weiß der Betriebsratsvorsitzende Norbert Müller. Er weiß von einer Eskalation an der Fährstelle in Vegesack. Das sei aber die Ausnahme. „Viele wollen einfach nicht verstehen, dass sie mit der Maske auch die Mitarbeiter an Bord schützen“, so Müller. „Wir sind aber Service-Mitarbeiter und keine Kontrolleure. Für Diskussionen ist keine Zeit.“ Auch deswegen sei es sinnvoll, für weitere Maßnahmen einen privaten Sicherheitsdienst zu engagieren.

Nun bekommt erst einmal die Kampagne eine Chance. Und die hält auch etwas für verantwortungsvolle Fährkunden bereit. „Wer sich vorbildlich verhält und zum Beispiel andere auf die Maskenpflicht aufmerksam macht, kann einen Gutschein für die kleinste Kreuzfahrt der Welt bekommen“, sagt Bettray. Dahinter steckt eine Fahrkarte für eine Person mit den Fähren.

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