Die Fernwärmetrasse der SWB von Horn über Schwachhausen in die Vahr wird kommen. Was noch nicht klar ist, ist jedoch: Wie viele Bäume müssen für die neue Leitung gefällt werden? Und wie kann möglichst vor Ort Ersatz geschaffen werden?
Um darüber zu diskutieren, haben sich der Kreisverband Nordost der Bremer Grünen mit Umweltsenatorin Maike Schaefer und SWB-Projektleiter Klaus Roocke zu einem Stadtteilspaziergang getroffen.
SWB will so behutsam wie möglich vorgehen
In einem waren sich alle schnell einig. „Ein Kahlschlag muss verhindert werden“. Dass es so weit nicht kommen wird, bekräftigte auch Projektleiter Klaus Roocke schnell. „Für uns hat Priorität, so vorsichtig wie möglich vorzugehen und wir hoffen, so gute Alternativen wie möglich zu finden“, sagte er. Und: „Alles was stehen bleiben kann, soll auch stehen bleiben“.
Wie viele Bäume in den drei betroffenen Stadtteilen nun letztendlich gefällt werden müssen, dazu wollte er keine Angaben machen. „Wir befinden uns noch in der Abstimmung und Prüfung mit dem Umweltressort. Erst, wenn alles abgeschlossen ist, können wir sichere Zahlen nennen“, sagte Roocke.
Online-Petition gegen Fällungen
In einer Online-Petition von Schwachhauser Anwohnern ist von 123 Bäumen die Rede, die mit Sicherheit gefällt und 80 Bäume, die möglicherweise gefällt werden müssen. Dies ergebe eine Größenordung von 152 Baumfällungen, was nach Ansicht der Initiatoren Martin Lukas und Birgit Heinrich deutlich zu viel sei.
Die Petition fordert daher, durch eine alternative Bauplanung und die Kombination des Vorhabens mit einer Neuordnung der Verkehrs- und Parkflächen deutlich mehr Baumbestand zu erhalten. Wann der Petitionsausschuss der Bremischen Bürgerschaft sich mit dem Antrag beschäftigt, steht laut Lukas aber noch nicht fest.
Umweltsenatorin Maike Schaefer betonte bei dem Rundgang noch einmal, wie wichtig ihr nachhaltiger Ersatz für die wegfallenden Bäume sei.
Sträucher und Grünflächen als Alternativen
„Wir wollen klimaangepasste Bäume, heimische Bäume, aber auch mehr Grünflächen. Darum sollte man auch über alternative Begrünungsformen wie Sträucher als Ausgleich nachdenken“, sagte sie.
Die Sorge, dass der Schwachhauser Ring seinen alleeartigen Charakter durch Fällungen verlieren könnte, bestätigte sich für die Gäste schon mal nicht. „Wir werden hier maximal vier Bäume am Anfang der Straße fällen“, kündigte Roocke an.
Anwohner sollen Ausgleichsflächen suchen
Gleichzeitig appellierte er an die Anwohner und die Beiräte, sich noch mehr nach möglichen Ausgleichsflächen vor Ort umzusehen und diese dann der SWB zu melden. „Bis Ende September ist dafür Zeit“, sagte er. Das stieß bei den Grünen auf große Zustimmung.