Unterwegs auf der Wümme: rechts grün, links grün und in der Mitte Wasser. Fotos: Nina Pohl
Unterwegs Teil 3

Unterwegs mit dem Kanu: Handbreit Wasser unterm Po

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Mit dem Kanu geht es bei dieser Tour über die Wümme von Hellwege bis nach Ottersberg.

Heute schwingen wir uns zur Abwechslung mal nicht aufs Fahrrad, sondern steigen ins Boot. Vorher steht aber eine kleine Autofahrt zum Startpunkt bei Prüser in Hellwege an. Natürlich könnte man die rund 30 Kilometer aus der Bremer City mit dem Drahtesel zurücklegen, aber wir wollen es nicht übertreiben.

Wer bei Prüser eher an Kohlfahrten oder Weihnachtsbaumschlagen denkt, liegt prinzipiell nicht falsch. In Steinwurfweite von Prüser’s Gasthof entfernt liegt an der Dorfstraße 3 der Kanuverleih.

Kleine Einweisung vor dem Start.

Schuhe aus, rein ins Wasser mit den Kanus

Am Anleger wartet eine Armada grüner Kanus. Wir haben Glück: Der Wasserstand der Wümme beträgt 41 Zentimeter, mindestens 40 müssen es sein, damit man fahren darf, erklärt uns Sören Prüser. „Manche brauchen zwei Stunden und andere acht“, beantwortet er die Frage nach der Fahrtzeit zwischen Hellwege und Ottersberg. „Die meisten brauchen drei bis vier“. In sechs Stunden könne man es bis Fischerhude schaffen. Wir vereinbaren, erst einmal bis Ottersberg zu fahren.

Ein Anruf genüge, dann würden wir abgeholt, sagt Prüser. Der Service kostet für alle Boote der Gruppe zusammen 20 Euro bei Ausstieg in Ottersberg. (Fischerhude: 25). Die Tagesmiete für die Dreier-Canadier beträgt 35 Euro pro Boot inklusive Paddel und wasserdichter Tonne für Elektroschrott und sonstigen Ballast.

Hunde an Bord sind kein Problem.

Da wir alle Indianerfilme geschaut haben, brauchen wir keine Einweisung. Also Schuhe aus, rein ins Wasser mit den Kanus und los geht’s!
Schnell zeigt sich, wer bei Winnetou wirklich aufgepasst hat. Die anderen machen auf dem engen Flüsschen Bekanntschaft mit der Böschung. Immer wieder gilt es, tiefhängende Zweige zu umschiffen. Manchmal hilft nur Kopf einziehen.

Pause in Everinghausen

Viel zu sehen gibt es unterwegs nicht. Rechts Böschung, links Böschung, gelegentlich eine Brücke. Dafür genießen wir die Ruhe und das Plätschern, während wir sanft übers Wasser gleiten.

Nach anderthalb Stunden machen wir beim Campingplatz in Everinghausen eine Pause. Leider kann man die Kanus nirgendwo festbinden (mal davon abgesehen, dass es auch kein Seil an Bord gibt), also schleppen wir sie an Land.

In Ottersberg wird es nochmal anstrengend: Die Boote müssen aus dem Wasser.

Eine handbreit Wasser unter dem Po

Wieder an Bord, kommen wir nach Unterquerung der A 1 an eine Stelle, wo sich die Wümme teilt. Der Südarm ist mit einer Kette abgesperrt. Folglich nehmen wir den dünnen Nordarm, bis wir unter einer Brücke plötzlich weniger als eine handbreit Wasser unter dem Po haben. Da hilft nur aussteigen und ziehen.

Direkt hinter der Brücke befindet sich die Anlegestelle Ottersberg. Sören Prüser ist gerade da, um andere Paddler einzusammeln. Wir entscheiden mehrheitlich, dass uns dreieinhalb Stunden Fahrt reichen und nutzen die Gelegenheit, um die Fahrer zurück zu den Autos bringen zu lassen.

Die Tour

Länge: etwa 10,5 Kilometer
Dauer: etwa 3,5 Stunden, inklusive Pause
Schwierigkeitsgrad: Auch für Anfänger machbar
Sehenswert: Wümme, Weiden, Wiesen, Wasserläufer.

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