Eigentlich wohnen Anne und Jürgen Heijenga in Woltmershausen. Mit ihrem Hund Becks gehen sie in ihrem selbst ausgebauten Van auf Reisen.Foto: Stolzenberger
Camper umbauen

Auf den Straßen zu Hause

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Warum viele Menschen ihr eigenes Autos in einen Camper verwandeln.

„Man hat nicht viel, aber genau damit sind wir dann total zufrieden“, sagt Anne Heijenga über das Reisen in ihrem selbst ausgebauten Multi-Van. Den Trend, dass immer mehr Menschen ihr Auto in einen Camper umbauen, kann sie bestätigen. Heijenga und ihr Mann Jürgen haben sich den Wagen schon vor einigen Jahren geholt, um damit zu campen. „Das haben wir dann aber nie gemacht“, sagt sie. Ihnen fehlte die Zeit. Jetzt, während der Corona-Pandemie ist das anders.

„Den Van zu einem Camper umzubauen war quasi unser Corona-Projekt“, sagt Jürgen Heijenga. „Ein bisschen handwerkliches Geschick braucht es schon, um beispielsweise den Boden zu verlegen oder um aus Holz eine Küchenzeile, einen Kleiderschrank und ein Bett zuzuschneiden und zu bauen.“

Wenig Stauraum

Die beiden waren nun zwei Wochen in Deutschland mit ihrem Camper unterwegs. „Da hat man gemerkt, was man noch braucht oder was sich als wirklich hilfreich erweist“, sagt Anne Heijenga. Für sie waren die richtige Küchenzeile mit Waschbecken und die Solarpaneele während der Reise praktisch. „Vielleicht brauchen wir noch ein bisschen mehr Stauraum“, findet die Flugbegleiterin. Im Gegensatz zu einem gekauften Wohnmobil sei es ein tolles Gefühl, zu wissen, wie der Wagen vorher aussah und was man selbst daraus gemacht hat.

Es war den Beiden wichtig, den Wagen genau nach ihren Vorstellungen zu gestalten. Für den Umbau haben sie ungefähr 2.000 Euro bezahlt. Noch einmal 1.000 Euro gingen für die Elektronik drauf. „Das geht natürlich viel teurer, wenn man weniger selbst macht. Aber auch günstiger, wenn an der Elektronik gespart wird,“ sagt Jürgen Heijenga.

Ersatzteile sind schwierig

Dies kann Lukas Dominique Cavier bestätigen. Er hat für seinen selbst ausgebauten VW T3 Syncro nicht viel bezahlt. Durch einen Freund, der sich auch dafür interessiert, kam er gut an Ersatzteile. Manche Teile, die es nicht mehr gab, hat er mit dem 3D-Drucker hergestellt. „Hätte ich alle Ersatzteile neu gekauft, lägen wir inklusive Kaufpreis bei ungefähr 30.000 Euro“, sagt Cavier. Seit er mit seiner Freundin in Australien in einem Auto gereist ist, träumt er davon, sich einen Camper auszubauen.

„Vorher wusste ich nur, dass ein Auto vier Räder und einen Motor hat“, erklärt der Findorffer. Das ganze Wissen für die Restauration und die Umrüstung von Diesel auf Benzin kam durch seinen Freund.Das Besondere am Reisen im Camper ist für Cavier das entschleunigte Gefühl, mit allem was man braucht – von der Dusche, über die Küche bis hin zum Bett – überall hin fahren zu können. „Vor allem mit Allradantrieb sind einem kaum Grenzen gesetzt. Man kann sich überall hinstellen, die Aussicht genießen, Kaffee trinken und solange bleiben, wie man möchte.“

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