Am Brandort wurden Motive der rechten Szene gefunden. Foto: Konczak
Ganderkesee

Mögliche Brandlegung

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Ermittlungsgruppe und Staatsanwaltschaft untersuchen Brand im Ganderkeseer Bahnhof.

Es war mitten in der Nacht, als die Sirenen zu heulen anfingen. Am Mittwoch, 14. Oktober, 3.15 Uhr wurde das Feuer gemeldet. Zu dem Zeitpunkt ging man noch von einem Zimmerbrand an der Wittekindstraße aus. Vor Ort stellte sich schließlich heraus, dass das Lokal „Don Gantero“ in Brand stand und mit ihm der Bahnhof Ganderkesee. Rund 125 Feuerwehrleute arbeiteten anschließend daran, das Feuer unter Kontrolle zu bekommen. So konnte verhindert werden, dass die Flammen auf weitere Gebäude übergriffen doch der alte Bahnhof ist vorerst nicht mehr nutzbar. Es entstanden Sachschäden von geschätzten 500.000 Euro. Niemand wurde durch den Brand an der Wittekindstraße verletzt, doch vor Ort stellte die Polizei Spuren eines möglichen Einbruchs fest.

Im Laufe des Mittwochs fand eine Begehung des Bahnhofs statt und spezialisierte Brandermittler fanden Symbole der rechten Szene, namentlich ein Hakenkreuz sowie die Zahl „88“. Somit konnte ein rechtsmotivierter Brandanschlag nicht ausgeschlossen werden und es wurde umgehend die Ermittlungsgruppe „Gantero“ bei der Polizei Delmenhorst eingerichtet. Bei dieser wirken die Fachleute der Brandermittlung und der Staatsschutz mit. Außerdem wurde die zuständige Staatsanwaltschaft Oldenburg in die weiteren Ermittlungen mit einbezogen.

Gerken schockiert von der Möglichkeit einer rechtsmotivierten Tat

Da sich das alte Bahnhofsgebäude im Besitz der Gemeinde Ganderkesee befindet, wurde Bürgermeisterin Alice Gerken über die Feststellungen informiert. „Sollte sich ein rechtsmotivierter Hintergrund bestätigen, wäre das ein großer Schock für mich und die Bürgerinnen und Bürger in unserer Gemeinde. Ganderkesee ist bunt, offen und tolerant. Seit vielen Jahrzehnten ist es uns hier gelungen, Zuwanderer aus anderen Kulturkreisen zu integrieren. Viele Ehrenamtliche engagieren sich, das Miteinander funktioniert wirklich gut. Eine solche Tat stünde gegen alles, wofür die Gemeinde Ganderkesee steht“, sagte Gerken.

Am Freitag, 16. Oktober, kam schließlich die erste Gewissheit: Aufgrund des Spurenbildes sei von einer vorsätzlichen Brandlegung auszugehen, so die Staatsanwaltschaft Oldenburg. Es werde auch bezüglich etwaiger Verbindungen zu vergangenen Taten in der Umgebung ermittelt, so die Staatsanwaltschaft weiter. Die zuständigen Polizeidienststellen stünden diesbezüglich im Austausch.

Zeugen, die Hinweise zu dem Brand geben können, werden gebeten, sich mit der Polizei Delmenhorst unter der Telefonnummer 04221 / 1 55 90 in Verbindung zu setzen.

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