Befinden sich Gefahrstoffe auf Wasser, zum Beispiel weil Öl ausläuft, sind die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Blumenthal bremenweit unterwegs. „Einsätze in diesem Bereich sind zum Glück nicht sehr häufig“, sagt der stellvertretende Wehrführer Lars Kessner. „Der letzte, an dem wir beteiligt waren, war 2018.“ In dem Jahr gab es allerdings gleich drei Einsätze zu „Gefahrstoffen auf Wasser“.
Am häufigsten sind solche Einsätze im Hafenbereich, zum Beispiel in Vegesack oder im Neustädter Hafen. Meistens alarmieren Kapitäne die Feuerwehr, wenn sie auf der Wasseroberfläche etwas Ungewöhnliches entdecken. Ein häufiger Fall: Schiffe, bei denen durch Unachtsamkeit oder technische Probleme Betriebsstoffe auslaufen.
Ölfänger mit Schwamm-Prinzip
Doch es geht auch anders. „Ich erinnere mich an einen Einsatz im Bereich Vegesacker Hafen, wo im Hafenbereich ein leichter Ölfilm auf dem Wasser zu sehen war“, sagt Kessner. Lange habe man nach dem Grund gesucht, bis die Kameraden in Zuläufen Verunreinigungen festgestellt hätten. „Letztlich sind wir im Straßenbereich des Bahnhofvorplatzes auf der Straße fündig geworden.“
Kommt die Wehr aus Blumenthal am Einsatzort an, treffen sie auf die Kameraden der Berufsfeuerwehr und den Fachberater für Gefahrgut. Sie besprechen das weitere Vorgehen und kontaktieren die Umweltbehörde. „Bei kleineren Mengen reicht es aus, schwimmende Ölfänger im Wasser auszubringen, die die ausgelaufene Flüssigkeit einfach aufsaugen. Im Prinzip wie ein Schwamm“, erklärt Kessner.
Wehr hat kein eigenes Boot
Handelt es sich um größere Mengen oder die Stoffe drohen, sich schnell zu verteilen, werden sogenannte Ölschlängel ins Wasser gebracht. „Diese können um die Schadensstelle gelegt werden. Die Schlängel bestehen aus einem Schwimmkörper mit einer Schürze, die ins Wasser ragt“, erklärt Kessner.
Die Ausbildung im Bereich „Gefahrstoffe auf Wasser“ ist für die Wehr nicht leicht, zum Beispiel weil sie nicht über ein eigenes Boot verfügt. „Wir können den Kameraden und Kameradinnen zwar theoretisch die Grundlagen vermitteln oder an Land den Umgang mit den Ölschlängeln üben, aber praktische Übungen, wie sich die Schlängel im Wasser verhalten oder am Ufer befestigt werden müssen, können wird nicht mal eben vermitteln“, sagt Kessner.
Ein bis zwei größere Übungen pro Jahr in der Weser bringen dann die notwendige Praxis.
Die Truppe aus Blumenthal ist übrigens nicht nur bei Gefahrstoffen auf Wasser im Einsatz. Auch bei Sturm oder starkem Regen, Bränden und in seltenen Fällen bei Verkehrsunfällen rückt sie aus. Die Wehr besteht aus 85 Mitgliedern.