Der Containerplatz an der Thedinghauser Straße ist täglich erneut vermüllt. Foto: Privat Anwohner haben schon Unterschriften gesammelt und drängen die Bremer Stadtreinigung zu Aktionen. Die Mitarbeiter kommen schon täglich, um den illegal abgelegten Müll zu entsorgen. Doch das reicht nicht. Foto: pv
Entsorgung

Ratten, alte Kleider und Reifen

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Der Containerplatz an der Thedinghauser Straße ist täglich erneut vermüllt. Die Anwohner fordern die Verlegung

„Die Ratten werden mehr und sind inzwischen auch tagsüber aktiv“, sagt André Schoppe. Schoppe wohnt angrenzend an die Thedinghauser Straße und hat ein großes Ärgernis vor der Tür: einen Müllsammelplatz der Bremer Stadtreinigung (DBS). Vier Altglas- und drei Altkleidercontainer stehen dort.

„Jeden Morgen kommen die Mitarbeiter der Stadtreinigung und schaffen mit Schaufeln das weg, was sich am Vortag wieder angesammelt hat“, sagt Schoppe. Die Mitarbeiter der DBS gäben sich auch Mühe, den Platz sauber zu halten, bis etwa 18 Uhr sei er dann aber wieder vermüllt – Tag für Tag. Schließlich rücke am nächsten Tag ja wieder ein Aufräumtrupp an, meint Schoppe.

Fahrzeuge laden Müll ab

Die Flaschen und Gläser stehen und liegen auf den Containern, die Kleidung ist aus den Behältern gezerrt oder wurde gar nicht erst hinein gestopft. Inzwischen kippen manche Bürger offenbar auch ihren Hausmüll und sogar ihren Sperrmüll auf den Platz: Kaputte Fahrräder, Lkw-Reifen und anderer Unrat liegen dort.

„Wir beobachten auch Fahrzeuge, die dort anhalten und ihren Müll abladen. Das sind keine Anwohner, sondern Leute auf dem Weg zur Arbeit oder zu anderen Zielen“, sagt Schoppe.

Unterschriften gesammelt

Gemeinsam mit weiteren Eigentümern entlang der Thedinghauser und der angrenzenden Straßen hat er Unterschriften gesammelt. Das Ziel: Die Container sollen woanders aufgestellt werden. 76 Unterschriften haben die Anwohner aus den umliegenden Häusern und Straßen gesammelt, nur unter den Eigentümern.

Die Mieter habe man noch gar nicht mit aufgenommen, sagt Schoppe. „Seit etwa einem Jahr versuchen wir, den Stellplatz zu verlegen“, sagt Schoppe. Die Liste habe man der Ortsamtsleiterin im September übergeben.

Alternative Standorte prüfen

Vorschläge haben er und seine Mitstreiter auch: So könnten die Container beispielsweise an den Fabrikweg in die Nähe des Getränkemarktes am Kirchweg oder gar auf dessen Parkplatz verlegt werden. Die Container auf zwei Standorte aufzuteilen, wäre ebenfalls denkbar, meint Schoppe.

Räumung kommt nicht in Frage

Auch DBS kennt die Beschwerde. Der Platz sei in die höchste Reinigungsstufe eingruppiert, sagt DBS-Sprecherin Antje von Horn. Das heißt: Er wird an jedem Tag der Woche außer sonntags gereinigt. Den Platz zu räumen und aufzulösen, kommt laut von Horn allerdings nicht infrage. „Die Erfahrung zeigt, dass die Verschmutzung dadurch nicht nachlassen wird.“

Außerdem wolle DBS auch weiterhin eine wohnortnahe Entsorgung ermöglichen.

Verschmutzung dokumentieren

Untätig bleiben will DBS allerdings auch nicht. So sollen die Mitarbeiter nun täglich dokumentieren, welche Art von Müll sie vorfinden und in welchem Umfang. „Wir können dann eine Art Historie aufbauen, um gezielt handeln zu können“, erklärt von Horn.

Über den Müll lasse sich auch auf die Verursacher rückschließen, sagt die DBS-Sprecherin. Nach etwa vier bis sechs Woche sollen die gesammelten Daten ausgewertet werden. Zusätzlich setzt DBS von sofort an auf Aufklärung vor Ort. „Die Kollegen werden den Platz nun öfter besuchen und Leute ansprechen.“

Wilde Müllhalden und verschmutzte Containerplätze können direkt bei DBS unter info@dbs.bremen.de oder über die Nummer
0421-631 63 11 gemeldet werden.

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