Der Bau des letzten Teilstücks der A 281 in Huckelriede und Kattenturm wirft in 2021 seine Schatten voraus. Visualisierung: Deges
Ausblick 2021

Welche Verkehrsprojekte 2021 wichtig werden

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Lesumbrücke, Wallring oder Wesertunnel: Die Stadtteile blicken 2021 auf viele Großprojekte.

Neubaugebiete, Umweltprojekte, Bildung, Kultur und Wirtschaft – was ändert sich 2021 in Bremen? Der WESER REPORT stellt die wichtigste Projekte in loser Folge vor. Los geht es mit den wichtigsten Verkehrsprojekten.

Der Norden blickt auf die Lesumbrücke

Die Freigabe aller vier Spuren auf der Lesumbrücke, darauf fiebert Burglesum hin. Seit Ende 2018 ist dieser Teil der A27 gesperrt, nun wird die marode Brücke ertüchtigt. Das Amt für Straßen und Verkehr geht davon aus, dass die Brücke im Frühjahr wieder freigegeben wird. Der Neubau der Brücke soll 2028 abgeschlossen sein. Im kommenden Jahr laufen zudem die Vorplanungen, um die Bahnübergänge und Bahnstationen zwischen Hauptbahnhof und Vegesack zu erneuern. Bis 2024 sollen sie modernisiert werden. Dann können mehr Züge in einer engeren Taktung passieren.

In Vegesack stehen mit der Erneuerung der Eisenbahnbrücke an der Hermann-Fortmann-Straße sowie dem Bau des neuen Stadtquartiers am Alten Speicher zwei große Projekte mit einer Dauer von drei Jahren in unmittelbarer Nähe zu einander an.

In Blumenthal wollen sich Beirat und Ortsamt für eine bessere Taktung der RS1 zwischen Farge und Hauptbahnhof einsetzen und auch im Busverkehr bessere Anbindungen an Orsteile gewährleisten.

Nicht nur die Bremen-Norder freuen sich darauf, wenn alle vier Spuren der Lesumbrücke wieder frei sind. Archivfoto: Schlie

Wallring spielt große Rolle für Bremen-Mitte

In der Stadtmitte steht die Umgestaltung des Wallrings an – inklusive einer Radfahrerspur und einer Einbahnstraßenregelung. „Der Wallring wird dadurch in seiner Qualität aufgewertet, und der durchfahrende Verkehr, dessen Ziel nicht am Wall selbst liegt, wird reduziert – und es wird sicherlich mehr Fahrradfahrer dort geben“, sagt Ortsamtsleiterin Hellena Harttung und hofft auf eine Veränderung dieses innerstädtischen Bereiches im ganz positiven Sinn.

Nicht nur in der Östlichen Vorstadt richten sich die Blicke auf den Verkehrsversuch in der Humboldtstraße. Drei verschiedene Verkehrsführungen sollen jeweils über mehrere Monate erprobt und bewertet werden. „Momentan ist die Situation für Radfahrer und Autofahrer gleichermaßen schwierig, weil es immer wieder zu Konflikten kommt“, erklärt Harttung. Ziel sei es, ein Konzept zu finden, um unter dem Schutz der Nebenstraßen den Durchgangsverkehr zu reduzieren und die Nutzbarkeit der Fahrradstraße für die Radfahrer zu verbessern.

Im Ortsamt Horn drehen sich viele Anfragen um die Ampelschaltungen. Eine Planungskonferenz für den März 2020 angesetzt, fiel aber wegen Corona aus. „Der Beirat möchte diese Veranstaltung im nächsten Jahr in jedem Fall – unter Umständen auch digital – durchführen“, erklärt Ortsamtsleiterin Inga Köstner. „Ärgerlich ist, dass die Öffnung des Mühlenviertels für den Pkw-Verkehr noch nicht realisiert wurde.“ Der Beirat hoffe, dass mit der Öffnung der Straße An der Horner Mühle zur Gerold-Janssen-Straße ein wesentlich besserer Verkehrsabfluss in Richtung Stadt ermöglich und der Rückstau Gerold-Janssen-Straße Ecke Leher Heerstraße entschärft werde, sagt Köstner.

In Oberneuland hofft Ortsamtsleiter Matthias Kook für 2021 auf eine Umsetzung der Beiratsbeschlüsse für die Bereiche Achterdiek sowie Wohn- und Büropark Oberneuland. „Dort fehlen Überquerungsmöglichkeiten“, sagt Kook. Er sieht auch Bedarf für ein umfassendes Verkehrskonzept dort.

Viel los im Bremer Süden

Schon im März begann der Ausbau Habenhauser Brückenstraße, im März 2022 soll er abgeschlossen sein mit weiteren Fahrspuren zwischen Karl-Carstens-Brücke und Zufahrten zu den Gewerbegebieten. Zudem ist es nötig, im Zuge der Bauarbeiten an der Autobahn 281 die Ausweichstrecken an die erhöhte Belastung anzupassen. Für das letzte Stück der A 281 fiel Anfang Dezember der Startschuss, die Bauarbeiten sollen fünf bis sechs Jahre dauern.

Um größere Behinderungen im Bereich Huckelriede/Kattenturm/Neustadt zu verhindern, wird der Verkehr umgeleitet. Dafür wird neben der Habenhauser Brückenstraße auch der Kirchweg vorbereitet.

Im Dezember 2020 beginnen die eigentlichen Arbeiten am Wesertunnel. Kalkuliert wird auf Seehauser Seite mit einer Bauzeit mit rund zweieinhalb Jahren Bauzeit. Für die geplante Fahrradbrücke von der Neustadt in die Innenstadt schreibt die Mobilitätsbehörde Anfang 2021 den Planungswettbewerb aus.

In Huchting beginnen die Arbeiten für die Verlängerung der Straßenbahnlinie 1. Auch die B75, die wichtige Zubringerstraße nach Huchting, wird weiter saniert. Zudem ist ein Neubau der Brücke B75 über die Varreler Bäke geplant. Die Huchtinger Heerstraße wird zu einer Premium-Route für den Fuß- und Radverkehr umgestaltet und die Straßenbahnhaltestelle Bardenflethstraße wird saniert.

Der neue Radweg am Wall wird so breit, dass in jeder Richtung zwei Radler nebeneinander fahren können. Visualisierung: SKUMS

Anwohnerparken für Teile des Bremer Westens

In Walle soll es mit der Umgestaltung des Osterfeuerberger Ring losgehen. Ein weiteres Großprojekt ist die verkehrliche Erschließung der Überseestadt mit Überseeinsel und das Areal rund um die Zech-Baustelle, wie Ortsamtsleiterin Ulrike Pala erläutert.

Im Bürgerweideviertel wird das Anwohnerparken eingeführt. Weitere Projekte in Findorff sind die Asphaltangebotsstreifen Plantage und die eventuelle Querungshilfe Fürther Straße.

In Gröpelingen steht die Fortsetzung der A281 an und die Sanierung der Lesumbrücke im Zuge der A27. Zudem geht es um den Ausbau des Mählandsweges. Dort ist eine Fahrradpremiumroute vorgesehen. Außerdem soll der Heerstraßenzug attraktiver gestaltet werden.

Querspange kommt im Bremer Osten

Bremer Osten: Dort könnten 2021 gleich zwei Bauprojekte für Verkehrsprobleme sorgen. In Hemelingen und der Vahr wird die Querspange-Ost gebaut, also eine neue Straßenbahnverbindung zwischen den Linien 2 und 10 sowie der Linie 1. Der Abzweig beginnt ab dem Knotenpunkt „Bei den drei Pfählen“ über die Bennigsenstraße, Stresemannstraße und Steubenstraße bis zum Knotenpunkt Julius-Brecht-Allee. Ziel ist eine umsteigefreie Verbindung von der Vahr/Blockdiek zur östlichen Vorstadt, über die auch die Innenstadt schneller erreicht werden kann. Die Freigabe der Querverbindung soll 2024 erfolgen. Das begleitende Verkehrskonzept muss insbesondere die Sperrung der Eisenbahnunterführungen in der Steubenstraße (zwischen Bauhaus und Behördenzentrum) berücksichtigen.

Parallel wird der Zeppelintunnel in Sebaldsbrück erneuert. So wird die Eisenbahnbrücke Richtung Hannover über der Sebaldsbrücker Heerstraße bezeichnet, die seit 107 Jahren in Betrieb ist. Der Tunnel besitzt nur eine Durchfahrtshöhe von 3,65 Metern, ist damit für größere LKW zu niedrig und steht zudem bei kräftigem Regen unter Wasser. Der Neubau soll 80 Meter westlich entstehen und ebenfalls eine Bauzeit von drei Jahren in Anspruch nehmen.

 

Von Rike Füller, Kea Neeland, Martin Bollmann, Robert Lürssen, Lars Lenssen und Kathrin Harm

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