Unterwegs die Notdurft verrichten – im Moment kein leichtes Unterfangen. Coronabedingt sind die Bremer Gastronomien und Geschäfte und damit auch die meisten „Netten Toiletten“ geschlossen.
Rund 100 Einzelhändler und Restaurantbetreiber in Bremen stellen ihre Sanitäranlagen normalerweise im Rahmen des Projektes zur Verfügung.
Zuständig für die städtischen Toiletten ist die Bremer Stadtreinigung (DBS). Am Hauptbahnhof sowie an der Schlachte betreibt DBS bereits öffentliche Containertoiletten. Die nötigen Reparaturen wurden inzwischen abgeschlossen.
„Da nicht absehbar ist, wann sich die Situation bessert, plant DBS die Bereitstellung zusätzlicher Sanitäranlagen im Bereich der Innenstadt“, heißt es in einer Mitteilung.
Sicherheitsdienst für die Sanitäranlage
Bereits ab Montag, 15. Februar, soll also zunächst für die Dauer von sechs Wochen eine weitere Containertoilette am Hanseatenhof an der Papenstraße zur Verfügung stehen.
Der Standort wurde laut DBS in Abstimmung mit dem Ordnungsamt, dem Amt für Straßen und Verkehr, der Stadtbauplanung, der City-Initiative und der Landesbehindertenvertretung ausgewählt.
Von 9 bis 21 Uhr wird der behindertengerechte Container geöffnet sein. Zudem soll ein Sicherheitsdienst die Anlage in Intervallen betreuen, um Vandalismus vorzubeugen und sicherzustellen, das die Coronaschutzmaßnahmen eingehalten werden.
Weitere Standorte in Prüfung
Vor allem an der Anlage am Hauptbahnhof hatte es in der Vergangenheit Probleme mit Drogenkonsum und -verkauf gegeben, sodass die Toilette vorübergehend wieder geschlossen werden musste (wir berichteten). Damit rechnet DBS aufgrund der Geografie an der neuen Anlage nicht.
Gereinigt werden sollen die Toiletten am Hanseatenhof dreimal täglich. Nach Ablauf der sechswöchigen Testphase solle die Verlängerung geprüft werden, heißt es seitens DBS. Zudem seien weitere Standorte in Planung.
Mobilklo wird abgelöst
Einer davon dürfte auch die Anwohner des Werdersees und die Naturschützer freuen. Mit Wildpullerei im Gebüsch soll nämlich auch am Deichschart Schluss sein.
„Kaum jemand hat noch daran geglaubt, aber nun ist es tatsächlich geschafft“, kommentierte die Neustädter Ortsamtsleiterin Annemarie Czichon die erfreuliche Nachricht: Am Deichschartkiosk wird es künftig ebenfalls eine Toilettenanlage in Containerbauweise mit Zu- und Abwasser geben.
Wo bisher lediglich ein von den Gästen ungern genutztes Mobilklo steht, sollen eine Unisex-Toilette, eine Behindertentoilette sowie ein Pissoir zur Verfügung stehen.
„Die erforderlichen Genehmigungen liegen vor und wir konnten einen Planungsauftrag an Hansewasser geben“, teilte Iris Bryson von der Bau- und Umweltbehörde jüngst dem Neustädter Beirat mit.
Noch offene Fragen
Bereits Ende Februar soll Hansewasser laut Bryson den Auftrag ausschreiben. Wer die Toilettenanlage schließlich betreibt, ob also beispielsweise ein Pachtvertrag mit dem Kioskbetreiber geschlossen werden kann, werde derzeit noch geprüft, so Bryson weiter.
Genaue Zahlen zur Höhe der Kosten für die Sanitäranlage am Badesee, die sich die Baubehörde, DBS und Hansewasser teilen, sowie ein Termin zum Baubeginn konnten auf Nachfrage noch nicht genannt werden.