Jubel nach dem Ausgleichstor von Theodor Gebre Selassie. Foto: Nordphoto/Kokenge
Spiel gedreht

2:1 für Werder – Videoschiri im Dauereinsatz

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Obwohl von vier Werder-Toren gegen Frankfurt zur zwei anerkannt wurden, reichte das zum Sieg.

Mit einem 2:1 (0:1)-Erfolg über Bayern-Besieger Eintracht Frankfurt rehabilitierte sich Werder für den schwachen Auftritt am vergangenen Wochenende. Theodor Gebre Selassie (49.) und Joshua Sargent (63.) drehten das Spiel, nachdem André Silva die Frankfurter früh in Führung gebracht hatte.

„Es war sehr wichtig, wieder mal zu Punkten. Deswegen bin ich sehr glücklich. Es war eine überragende Teamleistung. Auch wenn bei uns nicht immer alles klappt, haben wir uns reingekämpft und verdient gewonnen“, freute sich Romano Schmid nach dem Spiel bei DAZN.

Ein anderes Gesicht wollte Werder nach der 0:4-Pleite bei der TSG Hoffenheim im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt zeigen. Doch erstmal zeigten die Bremer wieder ein ganz ähnliches wie am Sonntag: Kaum Ballbesitzphasen, kein Zugriff aufs Spiel, ängstliches Zweikampfverhalten.

Frankfurt präsentierte sich dagegen selbstbewusst, laufstark, robust und ballsicher. Werder rannte nur hinterher. Es wirkte, als habe die Eintracht mindestens zwei Leute mehr auf dem Platz.

Rückstand nach Eckball

Die frühe Frankfurter Führung resultierte allerdings aus einer Standardsituation. Ömer Toprak, der sich nach dem schwachen Auftritt gegen Hoffenheim so selbstkritisch gezeigt hatte, ließ André Silva für einen Moment aus den Augen, schon war es passiert. Der Toptorjäger ließ den Eckball von Kostic über den Scheitel rutschen und bugsierte den Ball so punktgenau in den Winkel des langen Ecks. Ärgerlich für Werder, dass man in der Zeitlupe erahnen konnte, dass es die Ecke, die zum 0:1 nach neun Minuten führte, gar nicht hätte geben dürfen, weil ein Frankfurter den Ball noch berührt hatte.

Werder brauchte eine ganze Weile, um sich aufzurappeln. Nach 25 Minuten dann die Initialzündung: Romano Schmid, der den Vorzug vor Leonardo Bittencourt erhalten hatte, erkämpfte einen Freistoß am Frankfurter Strafraum. Milot Rashica stellte Kevin Trapp im Frankfurter Tor mit einem harten aber zu unplatzierten Schuss vor Probleme.

Sargent-Treffer zählt nicht

Kurz darauf sogar Bremer Jubel, als Josh Sargent nach Rashica-Schuss und Trapp-Abwehr den Ball über die Linie drückte (28.). Doch das Schiedsrichtergespann entschied richtig, dass Rashica beim Pass in die Tiefe im Abseits gestanden hatte. Die Videoschiedsrichter (VAR) in Köln bestätigten das.

Apropos Rashica: Der Werder-Stürmer agierte auffälliger als zuletzt, wirkte spritziger und erarbeitete sich so die nächste Chance. Nach einem zu langen Pass setzte er gegen Hasebe erfolgreich nach dribbelte und schlenzte wie in besten Tagen, traf jedoch nur die Oberkante der Latte (34.).

„Wir müssen definitiv mutiger sein, die Frankfurter früher angreifen“, forderte Werders sportlicher Leiter Clemens Fritz im Halbzeitinterview von DAZN.

Rashica findet die Lücke

Ob die Mannschaft die Worte des Ehrenspielführers gehört hat, ist nicht überliefert. Fakt ist, dass sie an das anknüpfte, was sie im zweiten Teil der ersten Hälfte begonnen hatte: Sich wehren, mutig spielen, die Schwachstellen in der Gäste-Abwehr suchen.

So spielte Milot Rashica einen Schnittstellenpass auf Theodor Gebre Selassie. Der Bremer Ersatz-Kapitän lief Kostic davon und netzte im Stil eines Stürmers zum verdienten Ausgleich ein (49.). Bevor die Bremer jubeln durften, war erstmal der Kölner Keller gefragt, weil der Assistent im Nachhinein Abseits angezeigt hatte. Doch davon war

Werder fand offensichtlich Gefallen an der neuen Kräfteverteilung und spielte weiter nach vorne. Jetzt steckte Maximlian den Ball zu Josh Sargent durch, der sich in den Rücken der Frankfurter Innenverteidiger geschlichen hatte. Sargent blieb cool, traf ins lange Eck, doch wieder ging die Fahne hoch. Check im Keller: Kein Abseits – 2:1 für Werder (63.).

Noch mehr Arbeit für den VAR

Damit war die Arbeit für das VAR-Team noch nicht beendet, denn erneut fand Rashica seinen Kollegen Sargent am Eintracht-Strafraum. Der legte quer auf Schmid, der den Ball in die Maschen jagte. Etwas überraschend ging wieder die Fahne hoch, denn weder Sargent noch Schmid hatten sich im abseitsverdächtigen Raum aufgehalten. Dennoch zählte der Treffer nicht. Des Rätsels Lösung: Beim weiten Schlag von Pavlenka stand Passgeber Rashica im Abseits.

Danach zog sich Werder wieder etwas zurück, während Frankfurt auf den Ausgleich drängte. Zwar war Jiri Pavlenka einige Male gefordert, doch insgesamt verteidigte Werder die Führung jetzt souverän und brachte dem Heimsieg trotz fünf Minuten Nachspielzeit und Rudelbildung ins Ziel.

Werder: Pavlenka – Veljkovic, Toprak, Friedl – Gebre Selassie, Möhwald (90.+5 Groß), Schmid (79. Bittencourt), Eggestein, Agu – Rashica (86. Mbom), Sargent (79. Füllkrug).

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