Einsam trainiert Jürgen Kohne in seinem Studio. Damit will sich der Geschäftsführer der Sport Lounge Munte aber nicht abfinden. Jetzt soll das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe entscheiden.Foto: Schlie
Jürgen Kohne gibt nicht auf. Jetzt verklagt der Geschäftsführer der Bremer Sport Lounge Munte die Stadt Bremen vor dem Bundesverfassungsgericht. Das Oberverwaltungsgericht Bremen hat seinen Eilantrag auf Eröffnung der Sport Lounge abgelehnt. „Dieser Eilentschluss ist nicht angreifbar, weswegen die ultimative Instanz nun ist, vor der Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe zu ziehen“, sagt Rechtsanwalt Christoph Franke, der Kohne vertritt.
Über das Hauptsacheverfahren hat das Oberverwaltungsgericht noch nicht entschieden. Das dürfte noch dauern, deshalb hatte Kohne den Eilantrag gestellt. Unterstützt wird Kohne von den vier ULC-Studios, dem qi55 im Ostertor und Avant in Habenhausen. „Das Oberverwaltungsgericht hat unsere Argumente nicht berücksichtigt“, kritisiert Monte-Geschäftsführer Kohne.
Sport stärkt Immunsystem
Die Studios hätten sehr gute Hygienekonzepte entwickelt. „Sport stärkt das Immunsystem und könnte somit auch zum Schutz vor Infektionen beitragen“, erklärt Kohne. Er versteht nicht, warum die Friseure seit 1. März wieder öffnen dürfen, die Fitness-Studios aber nicht.
Jetzt klagen auch drei Gastronomiebetriebe vor dem Bremer Oberverwaltungsgericht. Das Café Engel, das Bloom und das Café Unique drängen auf Wiedereröffnung zumindest der Außengastronomie. „Der Aufenthalt im Freien ist sicher“, sagt Thorsten Lieder, Geschäftsführer der Bremer Gastro-Gemeinschaft. „Das Corona-Virus wird dort bei Einhaltung des Mindestabstandes nicht übertragen“, meint Lieder.
Keine Grundrechte entziehen
Martin Vogelsang, der Rechtsanwalt der Gastronomen, erklärt: „Wer die Beschaffung von Schnelltests einem Discounter überlässt, kann nicht ohne gesetzliche geregelte Entschädigung Grundrechte entziehen.“
