Auch bei Stauden sollte man auf heimische Pflanzen in der Wildform setzen. Foto: Sandra Bischoff
Insekten im Garten

Pflegeleichte Farbtupfer

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Im März-Teil der Jahres-Serie über die Gestaltung eines insektenfreundlichen Gartens geht es um Stauden.

Das Wichtigste in einem insektenfreundlichen Garten sind natürlich die Pflanzen. Mehrjährige krautige Gewächse, die Stauden, sollte man ebenso wie Gehölze auch wegen ihrer Funktion als Futterpflanze, Nistmöglichkeit und Baumaterial wählen. Ohne heimische Wildpflanzen geht da nichts, weiß das Team vom Regionalen Umweltbildungszentrum (RUZ) Hollen. „Nur sie bieten unseren heimischen Insekten genau das Angebot an Nahrung und Lebensraum, an das sie über tausende von Jahren angepasst sind“, erklärt Gärtnerin Kerstin Fischer. Glockenblumen, Rainfarn oder auch blühender Natternkopf etwa sind für einige Bienenspezies die einzigen Arten, an denen sie sich versorgen können. Dies sind nur einige Beispiele; solche Symbiosen kommen zahlreich im Insektenreich vor. „Die Pflanzen werden von ihren jeweiligen Spezialisten bestäubt“, ergänzt Biologin Sandra Bischoff. Da das bei Zuchtformen eher schwierig ist, sollte man immer die Wildform wählen. „Man kann die Staudenpflanzung auch einfach in einer Ecke ausprobieren und dann nach und nach weitermachen“, regt Bischoff an.

Gewächse aus der eigenen Region

Bei der Definition von heimisch gilt: je regionaler, desto besser. Viele Pflanzen der gleichen Art bilden oft in verschiedenen Gebieten unterschiedliche „Varianten“. Daher sollte man auf regio-zertifiziertes Saatgut zurückgreifen. Sprich: Gewächse aus der eigenen Region. Entsprechende Verbreitungskarten sowie Angaben über das Vorkommen der Pflanzen in Deutschland finden sich auf floraweb.de im Internet, Bezugsquellen für Regio-Saatgut gibt es auf insektenschutzakademie.de.
Wer nicht-heimische Arten pflanzt, sollte sich darüber im Klaren sein, dass diese auch Probleme bereiten können, wenn sie sich als invasive Neophyten in der freien Natur ansiedeln. Invasive Neophyten sind Pflanzen aus anderen Kontinenten, die sich auch außerhalb der Gärten erfolgreich vermehren, einheimische Arten verdrängen und Lebensräume beeinträchtigen. Beispiele sind Springkraut-Arten, die Kanadische Goldrute oder der Japanische Staudenknöterich. Informationen dazu bietet das kostenlose Handbuch invasiver Neophyten des Naturgartenvereins (naturgarten.org).

Stauden für jeden Standort

Heimische Stauden sind meist erfreulich anspruchslos und robust und in einer großen Form- und Farbvielfalt für jeden Standort erhältlich. Ganze Beete können auch durch Einsaat von entsprechenden Samen (zum Beispiel über wildstauden-gaertnerei.de) gestaltet werden. Im Naturgarten suchen sich viele Stauden durch Selbstaussaat über die Jahre ihren optimalen Standort selbst. „Gerade diese Dynamik ist das Spannende am Naturgarten“, meint Fischer. „Er sieht jedes Jahr anders aus, und seine tierischen Bewohner sind zahlreich.“
Stauden wachsen am besten an eher mageren Standorten. Für gute Startbedingungen sollte zuvor jegliches Unkraut entfernt werden. Der Bereich zwischen den gepflanzten Stauden wird mit einer Ansaat von schnellkeimenden Arten geschlossen. Das erspart das Mulchen. Zudem bedeckt die Ansaat den Boden und hält unerwünschte Beikräuter fern, die sich sonst ausbreiten würden.

Eine Auswahl heimischer Stauden:

● Sonniger bis halbschattiger Standort: Wilde Karde, Gemeiner Natternkopf, Wiesen-Witwenblume, Wiesen-Margerite, Dost.
● Trockener, halbschattiger bis schattiger Standort: Harzer Labkraut, Gewöhnliche Akelei, Nesselblättrige Glockenblume, Frühlings-Platterbse, Salomonssiegel.
● Feuchter Standort: Sumpfdotterblume, Sumpf-Storchschnabel, Kuckucks-Lichtnelke, Gewöhnlicher Teufelsabbiss.

Bisherige Serienteile:

Teil 1: Januar

Teil 2: Februar

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