Mindestens einmal pro Wochen sollen Unternehmen ihren Angestellten einen freiwilligen Corona-Schnelltest anbieten. Größere Bremer Firmen tun dies bereits seit einigen Wochen. Ein Pro­blem bisher war die Beschaffung des Testkits.Foto: Schlie Mindestens einmal pro Wochen sollen Unternehmen ihren Angestellten einen freiwilligen Corona-Schnelltest anbieten. Größere Bremer Firmen tun dies bereits seit einigen Wochen. Ein Pro­blem bisher war die Beschaffung des Testkits. Foto: Schlie
Angebotspflicht

Beschaffung wird zum Problem

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Was Bremer Unternehmen tun, um Beschäftigten Corona-Tests anzubieten.

Vor allem für kleinere Unternehmen ist sie noch eine große Herausforderung: die Pflicht für Arbeitgeber, ihren Beschäftigten einen freiwilligen Schnell- oder Selbsttest anzubieten.

Dies zeigt eine Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), der Dachorganisation der Handelskammern. 42 Prozent der befragten Unternehmen bemängeln demnach fehlende Informationen zum Umgang mit den Tests.

„Das dürfte sich in Bremen ähnlich darstellen“, sagt Frank Thoss, Geschäftsführer der Handelskammer Bremen. Vor allem große Bremer Unternehmen bieten schon länger Tests an, auch weil entsprechende Fachabteilungen sich um Beschaffung und Prozedere kümmern.

Tests zu beschaffen ist schwierig

Ein weiteres Problem insbesondere für kleinere Betriebe sei das Schulungsangebot sowie die Testbeschaffung. Aber auch große Unternehmen warten oft lang auf ihre Lieferungen.

„Diese wird noch schwieriger werden, wenn die Nachfrage jetzt weiter steigt“, sagt Thoss. Das bestätigt Jens-Christian Meyer, Sprecher der Bremer Straßenbahn AG (BSAG). Dort habe man bereits vor einigen Wochen versucht, Tests für die Mitarbeitenden zu ordern. „Der Markt ist so gut wie leergefegt und die Lieferzeiten sind kritisch“, sagt Meyer.

Auch Angebot der Stadt nutzen

Bei der BSAG sollen am Freitag die ersten 3.000 bis 4.000 Selbstschnelltests eintreffen – so die Hoffnung. Sie werden dann über die jeweilige Führungskraft jedem Mitarbeiter angeboten.

Testen sollen sich die Mitarbeiter zu Hause vor Dienstbeginn. „Wir weisen aber auch darauf hin, dass zusätzlich jeder das kostenlose Angebot der Stadt in Anspruch nehmen kann“, sagt Meyer.

Kooperation mit ASB

Der Energiedienstleister SWB bietet Mitarbeitern, die ihre Aufgaben nur in Präsenz erfüllen können, schon seit Anfang April einen Schnelltest pro Woche an.

Dafür hat SWB eine Kooperation mit dem Arbeiter-Samariter-Bund geschlossen. Medizinisch geschultes Personal führt an sechs Standorten in eigens eingerichteten Zentren die Tests durch.

Daneben stehen für dringende Besprechungen oder den Baustellenbetrieb auch Selbstschnelltests zur Verfügung.

Handwerker brauchen tagesaktuelle Ergebnisse

Die Beschaffung der Tests bereitet zumindest dem Team der Dachdeckerei Friedrich Schmidt noch keine Probleme. Der Handwerksbetrieb beschäftigt rund 120 Mitarbeiter.

„Wir stellen die Tests schon länger zur Verfügung, weil auf vielen Baustellen ein aktuelles negatives Ergebnis gefordert wird“, erklärt Bärbel Janßen. Derzeit trudeln bei ihr zahlreiche Angebote für Schnelltests ein. „Man muss sich gut informieren, um was für Tests es sich handelt“, sagt Janßen.

Es stellte sich auch nicht die Frage, wer die Tests finanziert. „Das machen natürlich wir. Wenn wir sie später doch irgendwann irgendwo abrechnen können, wäre das aber auch schön“, sagt Janßen.

Betriebe schließen sich zusammen

In der Handwerkskammer Bremen gingen allein am vergangenen Dienstag mehr als 100 Anrufe zum Thema ein. Die Fragen sind laut Präses Thomas Kurzke häufig dieselben: Woher beziehen? Wie finanzieren? Ist Testzeit auch Arbeitszeit?

„Die Akzeptanz wird immer größer, denn es geht ja um den Schutz der Mitarbeiter und der Kunden“, sagt Kurzke.

Bereits seit einigen Wochen wird das Thema in der Handwerkskammer und in den Innungen besprochen. „Die Tests zu bekommen war das größte Problem. Aber nun schließen sich Betriebe zusammen, um größere Mengen zu ordern“, sagt er.

Manche Betriebe schickten zudem ihre Mitarbeiter in die Testzentren. „Das ist dann natürlich während der Arbeitszeit, aber keine schlechte Lösung, wenn man die Tests nicht beziehen kann“, sagt der Handwerkskammerpräses.

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