Gute Weine sind stets auf einem passgenauen Boden herangewachsen. Foto: Karsten Würth auf Unsplash
Kleine Weinkunde

Was Wein aus der Pfalz besonders macht

Von
Deutschland genießt einen guten Ruf, wenn es um Qualität und Verarbeitung geht. Das gilt auch für Wein.

Deutsche Weine sind aus dem nationalen wie aus dem internationalen Raum nicht mehr wegzudenken. Dies liegt nicht allein daran, dass Deutschland grundsätzlich einen guten Ruf genießt, wenn es um Qualität und Verarbeitung geht.

Vor allen Dingen sind es die unterschiedlichen Geschmacksrichtungen der aus dem Land der Dichter und Denker kommenden Weine. Bezüglich der Weinanbaugebiete hat sich die Pfalz als besonders erfolgsversprechend herausgestellt.

Abgesehen von der Lage und den optimalen Bedingungen für die Anpflanzung von Reben ist es auch die Weitergabe historischen Wissens, die den Pfälzer Wein zu einer großen Errungenschaft lokaler Winzer macht. Mit dem Schneider Ursprung reiht sich ein weiterer edler Tropfen ein. Doch warum überhaupt ist die Pfalz so populär?

Wein ist ein ein äußerst geschichtsträchtiges Getränk

Wein gab es in der Pfalz schon immer und ganz zu Anfang tranken ihn die Menschen nicht nur zu bestimmten Anlässen wie an Silvester oder zum Weihnachtsfest. Vielmehr galt es zuerst die Verbindung zwischen Trauben und dem alkoholhaltigen Getränk zu finden. Zu frühen Zeiten ernährten sich die Menschen von den Trauben.

Bereits dabei stellten sie fest: Je länger sich die Trauben an den Reben befinden und je besser die Bedingungen sind, desto größer und süßer wird die Traube. Irgendwann begannen sie die Trauben als Rosinen zu essen und ein länger stehen gelassener Traubensaft entwickelte sich irgendwann zur ersten Flasche Wein.

Liebhaber haben sich bereits nach kurzer Zeit in das Getränk verliebt und es immer weiter verbessert. Heute sind die Weine aus der Pfalz so lecker und populär, dass auch andere Kontinente auf die Weine aus dem zweitgrößten Weinanbaugebiet der Welt setzen.

Die Bedingungen machen den Qualitätswein

Reben benötigen ganz spezielle Bedingungen, um optimal wachsen zu können. Diese finden sie im Norden eher selten vor. Im Süden und Südwesten des Landes stimmen die Eigenschaften der Umgebung mit den Ansprüchen der Weinreben überein.

Doch: Weinrebe ist nicht gleich Weinrebe. Jede Pflanze – und damit jede Traubenart – entfaltet sich unter ganz individuellen klimatischen Bedingungen. Die Pfalz zeichnet sich durch ein vergleichsweise mildes Klima aus. Zudem bietet die Bodenneigung die Option einer bestmöglichen Ausrichtung der Reben in Richtung Sonnenlicht.

Die Winter sind nicht extrem kalt – wie das beispielsweise im Norden sein kann. Anders als in Küstenregionen ist die Windintensität in der Regel im mittleren Bereich angesiedelt. Weiterhin bietet sich auch die Regenmenge und Regenwahrscheinlichkeit für Winzer an.

Qualitätswein braucht noch mehr. Gute Weine sind stets auf einem passgenauen Boden herangewachsen. Das bedeutet: Auf Lehmböden gedeihen andere Reben als auf Sandböden. Jede Rebe hat auch bezüglich des Nährstoffgehaltes im Boden individuelle Wünsche, die Winzer zur Erzeugung bester Traubenernten unbedingt einbeziehen müssen. Da in der Pfalz zahlreiche äußerst unterschiedliche Bodenarten vorkommen, stellen Winzer aus dieser Region ebenso verschiedene Weine her. Hier ist man flexibel und diese Flexibilität ist einzigartig.

Dornfelder, Cabernet Sauvignon und der allseits begehrte Spätburgunder: Viele deutsche Weine kommen aus der Pfalz und landen dann entweder in exquisiten Weingeschäften oder im Supermarkt vor Ort. Trotz der Qualität sind die Weine bezüglich ihres Preises meist im unteren Bereich angesiedelt.

Das liegt weniger an der Qualität als an dem Umstand, dass Winzer die Weine in hohen Flaschenzahlen herstellen. Dieses Herstellungsverfahren geht mit einem geringeren Kostenaufwand einher. Das Ergebnis freut alle Weinkenner, die sich gute Weine zum günstigen Preis sichern wollen.

Zahlen, die für sich sprechen

Mittlerweile hat die Pfalz als herausragender Standort für Weinreben so viel Erfolg erlangt, dass sich für sich sprechende Zahlen daraus ergeben. So ist die Pfalz mittlerweile zu einer gigantischen Weinanbaufläche herangewachsen. Diese dehnt sich auf 228 km² aus.

Somit liegt die Pfalz bezüglich ihres Weinanbaugebiets nur knapp unter der Fläche von Rheinhessen, welches mit einer Anbaufläche von ungefähr 257 km² das größte Weinanbaugebiet Deutschlands ausmacht. Diese gigantische Ausdehnung zieht natürlich vermehrt Winzer an. Diese kommen nicht ausschließlich aus der Pfalz. Auch internationale Weinbauern suchen hier nach einem Stück Land mit Potenzial.

Mittlerweile zählt die Pfalz unglaubliche 3600 Winzerbetriebe. Die Produktionsmenge hängt von der Menge der Rebstöcke ab, an welchen die verschiedenen Trauben zur Reife gebracht werden. Derzeit zählt die Pfalz ca. 100 Millionen Rebstöcke.

Im Umkehrschluss bedeutet dies eine Menge von 2,5 Millionen Hektoliter Wein pro Jahr. Somit kann sich Deutschland allein aufgrund von Rheinhessen und der Pfalz durchaus auch mit anderen renommierten Weinhersteller-Ländern messen.

Riesling und andere Sorten

Der Riesling ist die wohl bekannteste Weinsorte aus der Pfalz. Der hochwertige Weißwein entstammt einer Weißweintraube und wird innerhalb Deutschlands seit ca. 600 Jahren kultiviert und optimiert. Da die Reben eher trockene Böden favorisieren, bietet sich die Pfalz als große und größte Anbaufläche für den Riesling an. Besonders an der Traube: Sie kommt erst spät im Jahr zur Reife. Riesling passt zu vielen Gerichten sehr gut.

Wer möchte, kann auch Rotwein aus der Pfalz genießen. In der Pfalz werden Weiß- und Rotwein zu gleichen Teilen produziert, so kommen alle Weinliebhaber auf ihre Kosten. Allerdings überragt die Menge der jährlich produzierten Flaschen mit Weißwein ein wenig. Weißweine machen 60 % der Produktionsmenge aus. Somit entfallen 40 % auf Rotweine jeglicher art.

Der in Deutschland beliebte Dornfelder wird hier ebenso angebaut wie der Spätburgunder sowie der Portugieser. Die meisten Weine – ob Rot- oder Weißwein – werden in der Pfalz als trockene weine produziert. Sie passen zu nahezu allen Gerichten. Auch halbtrockene Weine kommen aus der Region. Süße bzw. liebliche Varianten sind eher seltener. Das liegt sicherlich auch an den Vorlieben der Weinliebhaber. Je höher der Zuckeranteil eines Weines ist, desto weniger passt er zu den Lieblingsgerichten der Deutschen.

Pfälzer Weine eindeutig erkennen

Jeder Wein ist mit einem Etikett versehen. Darüber hinaus sind es spezielle Siegel, die den Wein diversen Kategorien zuordnen. Der DC Pfalz-Wein lässt sich in erster Linie an der Silberkapsel erkennen. Überdies ist diese mit der Aufschrift DC Pfalz versehen. DC Pfalz ist gleichzusetzen mit Districtus Controllatus Pfalz.

Um dieses Siegel zu erhalten, müssen Winzer ihren Wein zu einem echten Qualitätswein machen. Das daraufhin erhaltene Gütesiegel ist besonders und das einzige seiner art. Weine, die das Siegel nicht tragen, müssen jedoch nicht schlecht sein. Sie kommen aller Wahrscheinlichkeit nach nicht aus der Pfalz oder verfügen nicht über Gütesiegel.

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren...

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner