Die Belastung der Gewässer rund um das Niederschlagsklärbecken (NKB) am Rande der Europaallee hat nach dem Bericht des WESER REPORT die Experten beschäftigt. Bei einem Termin vor Ort konnte sich auch der Professor für Ökologie und Naturschutz, Heiko Brunken, ein Bild von der Situation an der technischen Anlage machen. Wie sich die Lage am angrenzenden Fleet darstellt, konnte man allerdings nur noch erahnen, da der Deichverband am Rechten Weserufer in der vergangenen Woche Schilf und Schlamm aus dem Fleet entnommen hat.
Zumindest im Becken selbst war das Schilf aber noch erhalten, und vor der letzten Ölsperre am Überlauf zum Fleet fanden sich auch noch die Styroporkügelchen und Reste des schlierigen Films auf dem Wasser. Während Gewässerexperte Heiko Brunken die Schlieren nach einem Test mit Röhrricht für eine eher unbedenkliche Folge von biologischen Abbauprozessen hält, bemängelte er dagegen die völlig vollgesogenen Ölsperrren, die ihre Funktion nicht mehr richtig erfüllen.
Ölverschmutzung
Das müssten sie aber auch nicht, weil sie nur bei größeren Ölverschmutzungen zusätzlich eingesetzt würden, erklärte Hansewasser-Sprecher Oliver Ladeur. Die eigentliche Ölsperre sei die Schwimmwand und die funktioniere weiter einwandfrei. Allerdings sei auch eine Säuberung der Schwimmwand dringend notwendig, merkte der langjährige Naturschutzwart Rolf Wiegman an.
Die mobilen Ölsperren seien am Lebensende angekommen, räumt auch Henning Wieland, Leiter Planung bei Hansewasser, ein. Deshalb sollen sie in Kürze entnommen werden. Zudem werde es noch weitere Änderungen am Becken geben, erläutern Ladeur und sein für die Anlage zuständige Hansewasser-Kollege Frank Stootmeyer. So soll die Anlage in Zukunft möglichst umzäunt werden, damit niemand in das Wasser fällt. Zudem sollen Schilder aufgestellt werden, die erklären, was in der Anlage passiert.
Anlage hat sich erholt
Probleme mit den Schlieren auf dem Wasser sieht Ladeur nicht, da die Anlage funktioniere. Falls doch einmal mehr Öl in das Becken eindringe, würde man aber sofort reagieren und wieder mobile Ölsperren einsetzen oder das Wasser abpumpen. Das geschah zuletzt 2019. Da kam es zu einer Havarie auf dem DHL-Gelände, bei der rund 1.000 Liter Diesel austraten und das Becken verunreinigten. Das gesamte Wasser musste abgepumpt und ein Teil des Bodens entnommen werden. Mittlerweile habe sich der Bewuchs in der Anlage aber wieder sehr gut erholt und das Klärbecken erfülle seinen Zweck, versichert Ladeur.