Selbst vor und hinter der letzten Ölsperre befinden sich – neben Styroporkugeln – immer noch Ölschlieren.Fotos: Bollmann
Belastung

Schlieren auf den Gewässern

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Das Pflanzenklärbecken im Gewerbegebiet Hansalinie weist deutliche Verschmutzung auf.

Anwohner, Spaziergänger und der langjährige Naturschutzwart Rolf Wiegmann schlagen Alarm: Die Wasserflächen rund um das Niederschlagsklärbecken (NKB) sind belastet. Vor allem nach Regenfällen sammeln sich Styroporkugeln an den Ölsperren und auf der Wasseroberfläche schwimmt eine schlierige Schicht. Anwohner berichten zudem von einem stechenden Geruch, der nach Regenfällen auftritt. Der Umweltbehörde wurde das Problem bereits gemeldet – vor drei Monaten. Passiert ist seitdem aber offenbar nicht so viel. An der technischen Anlage sind nicht funktionierende Ölsperren zu sehen und schlierige Filme auf dem Wasser, wie sich bei einem Besuch vor Ort zeigt.

Selbst vor und hinter der letzten Ölsperre befinden sich – neben Styroporkugeln – immer noch Ölschlieren.Fotos: Bollmann

Wiegmann ärgert sich vor allem über den schlechten Zustand der Ölsperren, die nicht nur vollgesogen und bewachsen sind, sondern teilweise auch noch unter die Wasseroberfläche abgesackt sind. Doch sobald die Sperre nicht mehr die ganze Wasseroberfläche abdeckt, kann sie nicht mehr verhindern, dass Rückstände an der Wasseroberfläche in andere Teile der Anlage gelangen. Da außerhalb der Vegetationsphase auch die filternde Wirkung der Schilfwurzeln eingeschränkt ist, funktioniert die Anlage nicht mehr gut.

Eisenbakterien

Hansewasser-Sprecher Oliver Ladeur, dessen Unternehmen das NKB alle drei Monate kontrolliert, erklärt: „Was man am Auslauf und der Froschklappe sieht, sind eindeutig Eisenbakterien.“ Das Becken sei im Zeitraum von 1999 bis 2006 errichtet worden. Es handle sich hierbei um eine abwassertechnische Anlage, ein so genanntes Niederschlagsklärbecken: Leichtflüssigkeiten und Sedimente sollten im Vorbecken zurückgehalten werden, alles andere im Filterbeet.

Dass die Ölsperren in keinem guten Zustand seien, sei auch nicht so schlimm, da sie gar nicht benötigt würden, erklärt der Hansewasser-Sprecher und lobt zugleich, dass die meisten der 60 NKB in Bremen naturnah gestaltet seien und einen wichtigen Lebensraum für Insekten, Amphibien, Reptilien, Vögeln und Fledermäusen böten. Sogar den Eisvogel und die Flussseeschwalbe habe man dort beobachtet.
„Das Störfallmanagement bei DHL ist aber für Havarien auf ihrem Gelände sensibilisiert und führt Maßnahmen wie Abstreuen verunreinigter Flächen mit Bindemittel selbsttätig durch“, erklärt Ladeur.

Eindeutige Art der Einleitung

Wasserproben würden nicht genommen, im allgemeinen sei die Art der Einleitung eindeutig. Öle, meist Diesel oder Motoröl, würden durch Tropfverluste oder Unfälle in das NKB eingetragen.

„Die technischen Anlagen müssen in Ordnung sein. Es gilt das Vorsorgeprinzip. Auch die Ölsperren müssen einwandfrei funktionieren“, gibt dagegen Heiko Brunken, Professor für Ökologie und Naturschutz, zu bedenken. Ob es sich bei den Schlieren um etwaige Dieselrückstände oder nur um Bakterien-Abbauprodukte und -öle handle, könne er anhand der Fotos nicht eindeutig erkennen: „Da muss man vor Ort sauber urteilen.“

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