Oft werden ganze Lkw-Ladungen Sperrmüll in der Marsch abgeladen aber auch Matratzen, Reifen oder Textilien.Foto: pv
Die Landschaftsschutzgebiete in der Hemelinger, Mahndorfer und Arberger Marsch haben ein Problem. Entlang der landwirtschaftlich genutzten Wege liegen Autoreifen, Textilien, Verpackungen, Sperrmüll und sogar Gewerbemüll. Und wenn Bürger sich melden und auf die illegalen entsorgten Müll hinweisen, wird dieser nicht abgeholt und bleibt oft über Monate liegen, wie Rolf Wiegmann berichtet. Er war jahrelang in dem Gebiet als Naturschutzwart tätig.
Aktuell gibt es dort keinen Naturschutzwart mehr, dabei hätte er alle Hände voll zu tun. Schon in seiner aktiven Zeit als Naturschutzwart hat Wiegmann pro Jahr 200 bis 300 Vorgänge angezeigt. Denn die Wege in der Marsch dürfen nur für den landwirtschaftlichen Verkehr genutzt werden.
Abfall abgeladen
Viele Schilder weisen auf die Durchfahrtsverbote hin. Allerdings halten sich die Mülltouristen nicht daran und fahren nachts teilweise sogar ohne Licht in das Gebiet, um Abfall abzuladen. Außerdem werden die Verbotsschilder oft beschädigt oder sogar aus dem Boden gerissen.
Schon am Rande der Grünflächen liegen alte Textilien. Überall am weiteren Wegrand findet sich Unrat, darunter alte Parketthölzer. Der Fund lässt darauf schließen, dass hier auch gewerblicher Müll abgeladen wird. Nicht zum ersten Mal. Schon mehrmals wurden hier illegal entsorgte Parkettteile gefunden, wie Wiegmann berichtet.
Stofffetzen im Wasser
Eine Matratze, die er gemeldet hatte, wurde innerhalb von zwei Jahren nicht abgeholt. Stattdessen habe der Bauer bei der Mahd Teile der Matratze erwischt. Die kleineren Stofffetzen flögen immer noch umher und fänden sich sogar im Wasser, erklärt Wiegmann.
Der Projektausschuss „Umwelt und Lärm“ des Hemelinger Beirates hatte sich auch schon mit der zunehmenden Verschmutzung der ökologisch wertvollen Flächen befasst und schon vor über zwei Jahren einstimmig die Einsetzung eines Naturschutzwartes gefordert. Bisher vergebens.
Vandalismus
Die Marsch leidet nicht nur unter der Vermüllung. Auch die geplante Erweiterung des Gewerbegebietes Hansalinie, der ein kleines Wäldchen zum Opfer falle, belaste sie. Außerdem kommt es in dem Gebiet immer wieder zu Vandalismus.
Unter bremen.mängelmelder.de kann man illegale Müllablagerungen melden (am besten mit Foto und genauem Standort). Auf der Karte sieht man auch den Bearbeitungsstatus von weiteren Meldungen. Auch die Stadtreinigung erreicht man unter Telefon 361-36 11 oder unter info@dbs.bremen per Mail.
