An Silvester feiert Schlagersänger Mitch Keller am liebsten mit seiner Familie.Foto: Robert Recker An Silvester feiert Schlagersänger Mitch Keller am liebsten mit seiner Familie. Foto: Robert Recker
Silvestertraditionen

Jahreswechsel mit Bud Spencer

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Welche Traditionen bekannte Bremer an Silvester pflegen.

Eigentlich lässt es Bürgermeister Andreas Bovenschulte an Silvester richtig krachen. Doch jetzt steht die zweite Silvesternacht ohne Böller und Party an. Wie feiern Bremer Sportler, Politiker und Entertainer nun den Jahreswechsel?

Riesensause im Hause Bovenschulte

Bovenschulte wäre gerne Rockstar geworden, verriet er einmal. Etwa so wie man sich eine Silvestersause bei einem Rockstar vorstellt, feierte er auch vor Corona.

„Wir haben immer ordentlich durch den Tisch getreten und eine Riesenparty gefeiert“, erzählt Bovenschulte. 50 Erwachsene und 30 Kinder hätten im Bovenschulteschen kleinen Reihenhaus gemeinsam den Jahreswechsel erlebt.

„Jetzt in Corona-Zeiten geht das natürlich nicht und wir lassen es deutliche ruhiger angehen“, sagt Bovenschulte. Die Frage, ob dabei eher Fondue oder Raclette auf den Tisch kommt, kann der Bürgermeister klar beantworten: Fondue.

Bürgermeister Andreas Bovenschulte feierte Silvester vor der Pandemie gerne mit vollem Haus. Foto: Senatspressestelle

Bürgermeister Andreas Bovenschulte feierte Silvester vor der Pandemie gerne mit vollem Haus. Foto: Senatspressestelle

„Bleigießen gehört unbedingt dazu und ein Jahreswechsel ohne Chinaböller ist bei uns gar nicht vorstellbar. Normalerweise, jetzt fällt die Knallerei ja auch Corona zum Opfer“, sagt er.

„Dinner for one“ wurde auch ab und an gesehen, aber eine Silvester-Tradition ist beim Bürgermeister der Film „Vier Fäuste für ein Halleluja“ mit Terence Hill und Bud Spencer.

Essen mit Familie und Freunden

Eine Silvestertradition pflegen Uta und Roberto Albanese nicht, die mit ihrem Grün-Gold-Club in diesem Monat erst erneut Tanz-Weltmeister wurden.

Bei Roberto Albanese und seiner Frau Uta wird an Silvester selbst gekocht. Foto: Schlie

Bei Roberto Albanese und seiner Frau Uta wird an Silvester selbst gekocht. Foto: Schlie

„Meistens feiern wir mit ein paar Freunden bei uns zu Hause und machen leckeres Essen“, sagt Uta Albanese. Beide kochen gerne, sie servieren immer mehrere Gänge, und die Gäste bringen obendrein etwas Selbstgemachtes mit.

Auch die Weltmeister verzichten eher auf „Dinner for one“ und auf „Ein Herz und eine Seele“ und ziehen einen guten aktuellen Film vor.

Üppiges Raclette geplant

Schlagersänger Mitch Keller, in Bremen-Nord aufgewachsen und zur Schule gegangen, wohnt jetzt am Rand von Berlin mit seiner Frau und seinen beiden Kindern.

Er schaut seiner Frau um Mitternacht in die Augen und gemeinsam lassen sie für jedes der vier Familienmitglieder eine Rakete in den Nachthimmel steigen, wenn es denn erlaubt ist.

Zum Jahreswechsel genießen die Kellers meist ein üppiges Raclette. „Am Anfang denkt man immer: Hoffentlich reichen die Zutaten aus. Und hinterher: Mann bin ich satt, und es ist immer noch die Hälfte da. Jedenfalls kann man das Essen so richtig schön genießen“, sagt der Sänger.

Um Mitternacht gehört ein Sekt dazu, vorher sitzen Kellers mit Familie und Freunden gerne auf der Terrasse bei einem Glühwein oder Punsch.

Und das TV-Programm? „Dinner for one – die einzige Sendung der Welt, bei der meine Frau jedes Mal einen Lachanfall bekommt“, verrät Keller.

Ausruhen nach der Trainigseinheit

Deutschlands Schwimm-Olympiasieger und Kurzbahn-Weltmeister Florian Wellbrock aus Bremen feiert in Magdeburg mit seiner Verlobten Sarah Köhler.

Richtig feiern ist allerdings schwierig für das Weltklassse-Schwimmerpaar, denn traditionell schwimmt jedes Mitglied ihrer gemeinsamen Trainingsgruppe am letzten Tag des Jahres noch eine Intervall-Einheit über 100 mal 100 Meter. Da ist man selbst als der Beste der Welt über lange Distanzen so richtig platt am Abend.

Als Wellbrock noch bei seinen Eltern in der Hansestadt lebte, gab es aber stets Raclette, denn Fondue hatten sie schon an Weihnachten gemacht. Gefeiert wurde dann mit der Familie, einem Gläschen Sekt und „Dinner for one“.

Ohne Knallerei und Alkohol

Soulsänger Flo Mega ist froh, dass die Knallerei auch in diesem Jahr verboten ist. „Das Knallen darf gerne fehlen“, sagt der Bremer.

Flo Mega verzichtet auf Alkohol, Knallerei und Dinner for one. Foto: OHA!Music

Flo Mega verzichtet auf Alkohol, Knallerei und Dinner for one. Foto: OHA!Music

Gefeiert wird in diesem Jahr in kleiner Runde mit einem Teil der Familie und wenigen Freunden. Dabei bleibt Flo Mega, mit bürgerlichem Namen Florian Bosum, abstinent. Eine Tradition sei es, auf „Dinner for one“ zu verzichten.

Stattdessen: „Just Dinner for us. Mit einem kleinen Rückblick, welcher geblendet wird von Ingrid Steegers Glitzerkleid. Wir werden definitiv Soul und Funk hören“, sagt der Sänger.

Glückssymbole und Bingo

Für Maike Schaefer, Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau, gehören unbedingt Glückssymbole zum Jahreswechsel: Marzipanschweine, Glücksklee oder Hufeisen, die auf den Tellern als Dekoration liegen.

„Auch wenn ich nicht abergläubisch bin – aber es kann ja auch nicht schaden. Und wir knacken chinesische Glückskekse und lesen darin unser jeweiliges Jahresmotto“, sagt Schaefer.

Senatorin Maike Schaefer setzt an Silvester auf Glückssymbole aller Art. Foto: Schlie

Senatorin Maike Schaefer setzt an Silvester auf Glückssymbole aller Art. Foto: Schlie

Seit einigen Jahren habe sich auch ein Bingospiel mit den Kindern etabliert. „Als Gewinn gibt es meistens noch den Rest Weihnachtsschokolade“, sagt die Senatorin.

Für sie gehört aber auch ein Käsefondue zu Silvester, allerdings immer mit frischem Salat dazu. Schaefers feiern immer mit Familie und Freunden, wenn es denn erlaubt ist.

„Ob Weihnachten oder Silvester, am schönsten ist es, wenn das Haus richtig voll ist und bei uns ist jeder willkommen. Wir feiern meist mit allen zusammen, auch mit den Nachbarn“, sagt sie.

Außerdem gilt: „Same procedure as every year. Ganz klassisch Dinner for One, auch wenn man schon jede Szene in und auswendig kennt. Es gehört“, sagt Schaefer, „einfach zu Silvester.“

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