Der Umbau des Bremer Arcelor-Mittal-Werks soll in diesem Jahr beginnen. Künftig setzt der Konzern bei der Stahlproduktion auf Wasserstoff statt Kohle.Foto: Schlie
Jahresausblick

Nachhaltig essen und arbeiten

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Welche Projekte Bremen 2022 für den Schutz von Klima und Umwelt startet.

Der Klimabericht der Enquete-Kommission definiert das Ziel: Das Land Bremen will bis 2030 seine Treibhausgas-Emissionen im Vergleich zum Jahr 1990 um 60 Prozent reduzieren, bis 2038 sollen es sogar 95 Prozent sein. 2022 werden in vielen Bereichen die Grundsteine gelegt.

So startet im Frühjahr der Runde Tisch zum Thema Hochwasserschutz entlang der Stadtstrecke. Das Projekt soll laut Umweltbehörde im laufenden Jahr planerisch vorangetrieben werden. Dafür werde eine Vielzahl von Detailgutachten erstellt, außerdem die naturschutzfachlichen Belange vertieft, so die Umweltbehörde.

Deiche ertüchtigen

Die Deiche auf dem etwa drei Kilometer langen Abschnitt zwischen Eisenbahnbrücke und Piepe am linken Weserufer entsprechen nicht den Anforderungen an den Hochwasserschutz und müssen ertüchtigt werden. In Bürgerforen, Gestaltungswettbewerben und einer Machbarkeitsstudie wurde seit 2016 eine Umbauvariante erarbeitet, die den Hochwasserschutz mit dem Bau von Premium-Radwegen und Promenaden erlaubt. Allerdings müssen Bäume gefällt werden. Nach dem Ende der Bauten werden jedoch neue gepflanzt.

Im vergangenen Jahr legte die Bürgerinitiative „Platanen am Deich“ ein Gegengutachten vor, welches den Erhalt der alten Bäume vorsieht. Laut Umweltressort ist es aber nicht umsetzbar. Am Runden Tisch kommen Vertreter aller Beteiligten zusammen.

Nachhaltige Ernährung

Mit der „Training Kitchen“ soll in Bremen ein Kompetenzzentrum für nachhaltige Ernährung entstehen. Der Bremer Senat hatte schon 2018 beschlossen, das Essen in öffentlichen Kantinen auf einen hohen qualitativen Standard zu bringen. „Modellprojekte haben gezeigt, wie der Anteil an regionalen Bio-Produkten durch Weiterbildung und Beratung kostenneutral erhöht und die Qualität der Speisen verbessert werden können“, erklärt eine Sprecherin des Umweltressorts. Basierend auf diesen Erfahrungen sollen in diesem Jahr in der „Training Kitchen“ Köche der Gemeinschaftsküchen fortgebildet werden. 1,7 Millionen Euro sind für dieses Projekt im Aktionsplan bewilligt.

Eine Lärmkartierung soll im Laufe des Jahres den Umgebungslärm in Bremen abbilden, um daraus Schlüsse für den Lärmschutz ableiten zu können. Für 2022 rechnet das Umweltressort zudem mit dem Baubeginn für die Fernwärmeverbindungsleitung zwischen der Universität und der Vahr. Die Verbindung der beiden Fernwärmenetze ist laut Wesernetz ein grundlegender Baustein für den Ausstieg aus der Kohlestromversorgung. Allein durch den Betrieb der Verbindung sollen demnach rund 40.000 Tonnen CO2 im Bremer Stadtgebiet eingespart werden.

Von Kohle auf Wasserstoff

CO2 einsparen – das ist auch das Ziel des internationalen Stahlkonzerns Arcelor-Mittal. Bis 2050 will er den Stahl im Bremer Werk sogar CO2-neutral produzieren. In diesem Jahr wird dafür voraussichtlich der Grundstein gelegt, denn die Stahlwerke rüsten unter anderem von Kohle auf den Betrieb durch Wasserstoff um. Eine Genehmigung für den Umbau des Werkes ist im Herbst zu erwarten. Rund eine Milliarde Euro soll das Projekt kosten.

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