„Natürlich freuen wir uns riesig“, schwärmte Urs Siedentop. „Wir setzen ein kleines, feines Kaufhaus um.“ In der Obernstraße, im ehemaligen Gerry-Weber-Shop, richtete er das Kaufhaus Ekofair ein.
Siedentop hatte Bremens ersten Popup-Wettbewerb gewonnen. Die Wirtschaftsförderung Bremen (WFB) übernahm 13 Monate lang Miete und Nebenkosten, um neuen Händlern eine Chance zu geben und die Innenstadt zu beleben. Ende April schließt Ekofair. Nach zwei Jahren muss Siedentop aufgeben.
Neue Popup-Stores eröffneten
„Zu stark waren wohl die Einbußen durch die Corona-Pandemie“, vermutet die WFB. An ihrem Konzept hält sie aber grundsätzlich fest. Vor einer Woche erst eröffnete im Katharinenklosterhof der Popup-Store Evermade, und in der Lloyd-Passage konnte Wanted Vintage in einen leerstehenden Laden einziehen.
Hello Good Buy will laut WFB „mindestens bis Jahresende“ in der Obernstraße bleiben. Faex zieht von der Sögestraße in die Knochenhauerstraße zu M:pura, beides Popup-Stores der ersten Generation. Künftig wollen sie in einem gemeinsamen Laden Mode und Leuchten anbieten.
Neue Formate ausprobieren
Wer in die leer werdenden Räume von Ekofair und Faex einzieht, steht noch nicht fest. Aber WFB-Sprecherin Juliane Scholz versichert: „Wir haben das Thema weiter auf dem Schirm.“ Allerdings will die WFB „Dinge optimieren und andere Formate ausprobieren“.
Details kann Scholz noch nicht nennen. „Wir starten dieses Jahr mit den Vorbereitungen“, sagt sie. „Im kommenden Jahr soll es in die Umsetzung gehen.
Pop Office soll Musiker fördern
Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt will nicht nur junge Händler fördern, sondern auch junge Musiker. Neben den Popup-Stores gibt es jetzt ein Pop Office. „Der Verein versteht sich als ergänzendes Netzwerk der Musikszene, um Künstlern zu helfen, mit der Musik Geld zu verdienen“, begründet Vogt die Aktion.
Formal ist Pop Office ein gemeinnütziger Verein, sein Büro ist im Kulturzentrum Lagerhaus im Viertel. Vorsitzende ist die Musikerin Whoopi Jessica Kusi.
Konkurrenz zu Hamburg
Für dieses und nächstes Jahr stellt das Wirtschaftsressort jeweils 150.000 Euro bereit, weitere 50.000 Euro kommen von der Initiative Musik.
Damit soll der Nachwuchs gefördert, Tourneen und Label unterstützt und Stipendien finanziert werden. „Wir wollen“, sagt Vogt, „auch konkurrenzfähig zu Hamburg werden.“