Der Umzug ist in vollem Gang: Täglich kommen am Eltern-Kind-Zentrum am Klinikum Bremen-Mitte weitere Lkw an, die Material, Möbel und Equipment aus dem Krankenhaus Links der Weser bringen.
Eine logistische Mammutaufgabe, denn der Betrieb auf der Geburtsstation, der Neonatologie sowie der Gynäkologie des Krankenhauses kann nicht einfach für eine Woche pausieren.
„Schwangere, bei denen ein Risiko für eine Frühgeburt besteht, wurden bereits an andere Krankenhäuser verlegt, die die Versorgung übernehmen können“, sagt Hille Glaeseker aus dem Projektteam, das für den Umzug der Klinik zuständig ist.
Geburtsklinik wird für 46 Stunden abgemeldet
Von den fünf Kreißbetten des Klinikums Links der Weser (LdW) sind am Freitag bereits zwei nach Mitte transportiert worden, die anderen folgen, ein neues wird noch geliefert.
Am Dienstag um 0 Uhr wird der Betrieb der Geburtsklinik am LdW endgültig abgemeldet. Rund 46 Stunden später startet er am Klinikum Bremen-Mitte: am Mittwoch um 22 Uhr.
„An beiden Standorten stehen aber Notfallteams bereit“, sagt Gesundheit-Nord-Sprecherin Karen Matiszick.
Wöchnerinnen, die an diesem Wochenende komplikationslos entbinden, werden vorher nach Hause entlassen, rund 20 Patientinnen der Stationen werden im Verlauf des Umzugs per Krankentransport verlegt, ebenso vier Frühgeborene.
Der gute Geist soll mit umziehen
Am neuen Standort stehen ab Mittwochabend sechs neue Kreißsäle zur Verfügung, jeder auch mit einer modernen Geburtswanne ausgestattet.
Fast das gesamte Team des LdW wechselt den Standort. „Das ist ein großer Vorteil, denn die Teams sind eingespielt und arbeiten schon lange gut zusammen“, sagt der Chefarzt der Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Carsten Oberhoff.
Personal werde aber trotzdem immer gesucht. Anfangs hätten viele Mitarbeiter den Umzug kritisch gesehen, inzwischen sei das anders. „Wir wollen den guten Geist des LdW’s auf das neue Haus übertragen“, sagt Oberhoff.
Ein Mix aus Freude und Wehmut
Für die Mitarbeiter ist der Umzug ebenfalls spannend: „Ich war zehn Jahre am LdW, es ist jetzt ein Mix aus Freude und Wehmut. Aber Ausräumen tut auch mal ganz gut“, sagt Daniela Jaschke, Stationspflegeleiterin.
Sie hat sich bereits vom LdW verabschiedet und kümmert sich seit gut einer Woche nur noch um die Einrichtung der neuen Räume.
Rund ein Jahr lang wurde der Umzug gemeinsam mit dem Personal geplant, zwei Umzugsmanager aus dem Kreis der Angestellten wurden berufen.
Mitarbeiter bei der Einrichtung einbezogen
Bei der Einrichtung und Gestaltung der neuen Abteilungen konnten sich alle mit einbringen, so auch beim Farbkonzept, welches sogar wissenschaftlich begleitet wurde.
Die neue Station verfügt zudem über einen eigenen Operationssaal samt Aufwachraum. Der OP liegt Tür an Tür mit der Neonatologie und auch Chirurgen stehen für Neugeborene sofort bereit, falls nötig.
Zudem wird rund um die Uhr ein Anästhesieteam vor Ort sein.
Der rund sechsmonatige Umbau hat 1,5 Millionen Euro gekostet.
Infos unter gesundheitnord.de