Wenn Marion Punke aus Woltmershausen ihre Bankgeschäfte erledigen möchte, muss sie weit gehen.
Das war auch schon so, als die Sparkasse Bremen ihre Filiale noch an der Woltmershauser Straße betrieb. Seit die aber umgezogen ist, kann Punke sie kaum noch betreten.
Die 67-Jährige ist an Multipler Sklerose erkrankt und auf einen Rollator angewiesen. Die neue Filiale im Tabakquartier ist nicht barrierefrei zu erreichen.
„Die Sparkasse muss doch dafür sorgen, dass man sie auch weiterhin besuchen kann“, sagt Punke.
Bank nur über Stufen erreichbar
Insgesamt vier Stufen müssen Bankkunden am neuen Standort bewältigen, einen Handlauf gibt es nicht. „Ich bin ja nicht die einzige, die damit ein Problem hat“, sagt Punke. Tatsächlich zeigt ein Besuch der neue Filiale, dass viele Pusdorfer empört sind. Auch den Beirat erreichen zahlreiche Beschwerden.
Für Punke geht es hauptsächlich um die Nutzung von Geldautomat und Kontoauszugsdrucker.
„In Rablinghausen gibt es auch noch einen Automaten, aber auch dort ist der Service nicht immer gegeben und das Bargeld leer. Für mich ist das außerdem zu weit“, sagt Punke.
Bargeld an der Supermarktkasse abzuheben komme für sie nicht infrage: „Ich zahle der Sparkasse auch nicht wenige Gebühren, da möchte ich nicht in einem Geschäft mein Bargeld holen müssen“, sagt Punke.
Umbau bereits beantragt
Die Sparkasse versichert, dass sie schon Umbauten an der neuen Filiale beantragt hat. Da es sich aber um ein denkmalgeschütztes Gebäude handle, dauere es leider länger.
„Der neue Standort ist perspektivisch mitten im neuen Stadtentwicklungsgebiet in Woltmershausen gewählt, auch um hier die Quartiersentwicklung zu unterstützen“, sagt Sparkassen-Sprecherin Elke Heussler.
Der alte Standort sei zu groß gewesen und entsprach laut Heussler nicht mehr dem aktuellen Stand.
„Unsere Planung für die neue Filiale im Tabakquartier sah einen zusätzlichen barrierefreien SB-Pavillon vor dem Gebäude vor. Leider konnte dieser aus Denkmalschutzgründen nicht wie geplant erstellt werden“, sagt Heussler.
Jetzt ist eine Rampe mit Lift geplant. „Wir hoffen sehr, dies zeitnah umsetzen zu können“, fügt die Sprecherin hinzu.
Punke indes findet es unverständlich, den neuen Standort bereits zu eröffnen, wenn er noch nicht für alle Kunden zugänglich ist. Doch beide Standorte gleichzeitig mit der entsprechenden Technik zu betreiben, sei leider nicht möglich gewesen, erklärt Heussler.
Auch im Ortsamt Neustadt/Woltmershausen bleibt das Thema aktuell, wie Ortsamtsleiter Uwe Martin bestätigt. Der Beirat beschäftigt sich zusätzlich mit der Frage, ob es möglich ist, am alten Standort oder in dessen Umgebung wenigstens einen weiteren Automaten aufzustellen.