Am Schießstand in Waakhausen werden auch die angehenden Bremer Jäger ausgebildet und lernen den richtigen Umgang mit der Waffe und den sicheren Schuss. Foto: Bollmann Am Schießstand in Waakhausen werden auch die angehenden Bremer Jäger ausgebildet und lernen den richtigen Umgang mit der Waffe und den sicheren Schuss. Foto: Bollmann
Jägerausbildung

Streit um wichtigen Schießstand

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Bremern werden Steine in den Weg gelegt: Stadtjägermeister spricht von „mafiösen Strukturen“

Die Querelen rund um den Schießstand in Waakhausen enden nicht. Auch zwei Jahre nach dem Verkauf der Anlage würden den Betreibern immer wieder Steine in den Weg gelegt, berichtet der Bremer Stadtjägermeister Harro Tempelmann.

Mit den gegenwärtigen Einschränkungen und Schikanen sei der Stand nicht überlebensfähig, ärgert sich Tempelmann, schließlich fänden dort auch die theoretische und praktische Jägerausbildung statt sowie Teile der Bremer Jägerprüfung.

Schießstand wichtig für Ausbildung

Tempelmann, der schon seit 50 Jahren den Jagdschein besitzt, kennt die Geschichte des Schießstandes mit ihren Höhen und Tiefen und hebt seine herausragende Bedeutung für die Ausbildung und Übung der Jäger und Sportschützen in Bremen, Osterholz und umzu hervor.

„Viele der Querelen der letzten Jahre basieren auf kleinkindhaften Machtstreben der Jägerschaft Osterholz, die immer schon den Stand gerne übernommen hätte“, meint Tempelmann.

Eine Gruppe von hochrangigen Personen versuche mit „mafiösen Methoden“ die Betreiber in finanzielle Schwierigkeiten zu bringen, behauptet Tempelmann.

Dazu gehörten „schikanöse, unsinnige Begehungen und Forderungen, Falschinformationen sowie Halbwahrheiten, mit Verschleppung von Anträgen, mit nicht rechtsfähigen Bescheiden, Verfälschung oder Nichtbeachtung von Gutachten, Verweigerung von Erlaubnissen und sogar Sabotage, meint der Stadtjägermeister.

Auch die angehenden Jäger aus Bremen würden schon weit vor dem Schießstand mit Plakaten und Slogans empfangen, auf denen stehe zum Beispiel: „Kein Schießtourismus im Künstlerdorf Worpswede“.

Die Jägerschaft Osterholz weist die Vorwürfe zurück. In der Festschrift zum 75-jährigen Bestehen heißt es zwar, die Jägerschaft habe vorgehabt, die Kugelstände und Wirtschaftsgebäude auf dem Gelände zu erwerben, aber die Verhandlungen seien gescheitert.

Der stellvertretende Vorsitzende Martin Kai Köpke bestreitet auch, dass die Jägerschaft Osterholz die sanierte Anlage wolle, falls die aktuellen Besitzer einmal in Schwierigkeiten gerieten. Es bestehe, beteuert Köpke, kein Interesse mehr am Kauf der Anlage.

Stadtjägermeister Tempelmann weist auf die Dringlichkeit eines Erhalts der Anlage hin: „Gerade für den jetzt geforderten ‚Schießleistungsnachweis‘ werden in Niedersachsen mehr Schießstände benötigt.

Über 10.000 Unterschriften gesammelt

Eine Liste mit über 10.000 Unterschriften von Befürwortern des Schießstandes liegt dem Landrat Bernd Lütjen vor“, sagt Tempelmann.

Zugleich setzt er sich für eine weitere Sanierung der Anlage ein. „Wir benötigen einen bereits sanierten Tontaubenstand, eine emissionsfreie Raumschießanlage und eine sanierte Kipphasenanlage“, erklärt der Bremer Stadtjägermeister.

Den Jäger rät Tempelmann: „Wünschenswert wäre es, wenn die Osterholzer Jäger ihr mimosiges Verhalten ablegten und lieber nach Waakhausen zum Schießen kämen, statt 68 Kilometer nach Ohrensen zu fahren.“ Nach Waakhausen müssten sie nur 13 Kilometer zurücklegen.

Ähnlich äußert sich auch der Betreiber des Schießstandes, Gerhard Schorner. Probleme gebe es vor allem mit dem Vorstand der Jägerschaft, sagt er. Viele der Jäger stimmten aber schon mit den Füßen ab.

„Die fragen sich auch, warum soll ich 80 Kilometer fahren, wenn ich den Schießstand vor der Tür habe“, erklärt Schorner und stellt klar: „Wir geben so schnell nicht auf.“

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