Die Ausgabestellen der Bremer Tafel haben mehr als gut zu tun.Foto: WR Die Ausgabestellen der Bremer Tafel haben mehr als gut zu tun. Foto: WR
Bremer Tafel

Tafel: Stopp für neue Kunden

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Helfer stark belastet, Akquise weiterer Spender entpuppt sich als schwierig. Ex-Werderaner hilft.

Rund 3.700 Menschen kommen jede Woche zur Bremer Tafel, darunter etwa 1.200 geflüchtete Ukrainer.

„Noch mehr können wir nicht aufnehmen, wobei wir ständig unsere Kapazitäten überprüfen und schauen, ob noch Luft ist“, sagt Oscar Brehm, der sich als Pensionär um die Verwaltung der Einrichtung kümmert.

Insgesamt betreibt die Bremer Tafel fünf Ausgabestellen. „Dort verteilen wir Lebensmittel, die anderswo aussortiert wurden“, erklärt Tafel-Geschäftsführer Uwe Schneider.

Die Arbeit sei eine logistische Herausforderung, sagt Schneider. Rund 200 Ehrenamtliche im Alter von 20 bis 90 Jahren meistern sie.

Neben Schneider ist nur eine Kraft angestellt, alle anderen arbeiten ehrenamtlich. „Hinzu kommen noch bis zu 40 Personen aus Beschäftigungsmaßnahmen“, erläutert der Geschäftsführer, der einst Führungskraft in der Logistik und Unternehmensberatung war.

Etwa 160 Lebensmittelspender, darunter Bäckereien und Supermärkte, spenden regelmäßig Ware.

Neue Spender fehlen

„Aber die Ausbeute ist nicht mehr so üppig wie sie mal war. Wir sind froh, noch Industrieunternehmen wie Kellogg’s zu haben, die in größerem Maße etwas beisteuern“, sagt Schneider.

Auch die Gewinnung neuer Spender sei schwierig. Darum braucht die Tafel mehr denn je zusätzliche finanzielle Hilfe.

Denn die Autos, die die Nahrungsmittel bei den Spendern abholen, müssen mit Sprit versorgt und gewartet werden. Ferner kosten die Ausgabestellen Miete.

Darum hilft jeder Euro. Einer, der das weiß, ist Willi Lemke, Ex-Werder-Manager, Ex-Bildungssenator und Ex-UN-Botschafter.

Symbolische Spendenübergabe mit der Tafel für die Bremer Tafel. 2.200 Euro sind beim Nachbarschaftsfest von Willi Lemke (mit Kappe) zusammengekommen. Bremer Tafel Geschäftsführer Uwe Schneider (weinrotes Poloshirt) nahm sie von der tollen Gemeinschaft dankbar entgegen. Foto: Gößler

Jetzt lud der 75-Jährige zu einem kleinen Nachbarschaftsfest ein. Seine Bitte an die Gäste: „Keine Kuchen, keine Salate, keine Getränke mitbringen, aber bitte das Portemonnaie aufmachen.“

Rund 2.200 Euro kamen so zusammen: Geld, das Lemke der Bremer Tafel spendet.
Auch Bürgermeister Andreas Bovenschulte will sich einen Eindruck von der Lage der Tafel verschaffen.

„Er wird“, kündigt Rathaus-Sprecher Kevin Ehlers an, „sich morgen Mittag die Hemelinger Ausgabestelle anschauen und dort helfen.“

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