Supermarkt zum Mitmachen

In New York und Paris gibt es sie schon. In München wurde im vergangenen Jahr einer eröffnet, in Hamburg dauert es nicht mehr lang, und jetzt soll auch in Bremen der erste solidarische Mitmach-Supermarkt mit regionalen und saisonalen Bio-Produkten entstehen.

Die Idee: Interessierte gründen eine Genossenschaft, die das Geschäft betreibt. Jedes Mitglied der Genossenschaft zahlt einmalig 100 Euro ein. Außerdem verpflichtet sich jeder, monatlich drei Stunden dort unentgeltlich zu arbeiten. So können die Kosten gesenkt und die Produkte günstiger angeboten werden. Einkaufen können ausschließlich Mitglieder.

„Bio wächst und braucht noch mehr Wachstum“, sagt Klaus-Peter Land vom Vorstand des Vereins Sozialökologie, unter dessen Dach sich die Initiative formiert hat. Die Mitglieder können das Angebot mitbestimmen und sollen durch eine transparente Preisgestaltung nachvollziehen, wie die Kosten für die Lebensmittel entstehen.
„Super Coop Bremen“ soll auf dem Schild des künftigen Supermarkts stehen.

Derzeit sind Land und seine Mitstreiter auf der Suche nach passenden Ladenflächen in der Innenstadt, Walle oder in der Neustadt. Andere Arbeitsgruppen beschäftigen sich mit dem Businessplan, der Gründung einer Genossenschaft, kümmern sich um künftige Lieferanten und überlegen, wie man Mitglieder gewinnen kann.

Auf sie kommt es nämlich besonders an, weiß auch Klaus-Peter Land. Land spricht regelmäßig mit anderen Initiativen in Deutschland, erst kürzlich hat die Arbeitsgruppe den Food Hub in München besucht. „Die haben im August 2021 mit 700 Mitgliedern angefangen, inzwischen sind es 1.700.“ Land schätzt, dass er etwa 400 Mitstreiter braucht, um mit den „Super Coop Bremen“ zu realisieren. Dann kämen 40.000 Euro als Startkapital zusammen. Bisher, so Land, hätten sich rund 200 Interessenten gemeldet.