Herta Hoffmann (r.) und Sönke Ehmen vom Vorstand des Heimatvereins Delmenhorst freuen sich mit den weiteren Beteiligten über das neueste Geschichtswerk.Foto: Konczak
Geschichte

140 Seiten Geschichte

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Heimatjahrbuch 2022 unter dem Motto „Erforschen - Erhalten – Entwickeln – Erleben“

Beim Aufheulen des Fliegeralarms um kurz nach 1 Uhr nachts war Werner Zierau bereits in Bereitschaft. Schon zwei Tage zuvor, vom 25. auf den 26. Juni 1942, waren die Delmenhorster Industriebetriebe Ziel eines Luftangriffs gewesen. In dieser Nacht des Sonntag, 28. Juni, war es schon der 367. Fliegeralarm, wie Zierau in seinem Bericht über die Ereignisse festhielt. Sein Nachlass gewährt einen detaillierten Blick auf jene verheerenden Angriffe, denen die Jute-Spinnerei und Weberei vor 80 Jahren standhalten mussten – einschließlich zahlreicher Fotos. Es sind besondere Zeitzeugnisse, die neben vielen anderen Beiträgen im neuen Heimatjahrbuch 2022 des Heimatvereins Delmenhorst jetzt einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Delmenhorst von A bis Z

Unter dem Motto „Erforschen – Erhalten – Entwickeln – Erleben“ sind die vielfältigen Artikel verschiedener Autoren in der aktuellen Ausgabe sortiert, reichen von der Geschichte des Stadtarchivs über einen Gerichtsprozess gegen den früheren Oberbürgermeister Wilhelm von der Heyde und plattdeutsche Beträge bis zu Besuchen im Haus Coburg und in der Delmetal-Kaserne. „Schön, facettenreich, umfangreich“ meint Herta Hoffmann, Vorsitzende des Heimatvereins, über das Gesamtwerk. Auf über zehn Seiten widmet sich darin etwa Paul Wilhelm Glöckner der 150-jährigen Geschichte des Delmenhorster SPD, die ihre Anfänge bei den Zigarrenmachern fand.

Nur ein Jahr dauerte es vom Bau bis zur Produktion in der Wollwäscherei. Dieses Kapitel der Delmenhorster Geschichte schildert Franz-Reinhard Ruppert detailliert unter Zuzug der Melderegister.

Dieter Rüdebusch schreibt über den gebürtigen Delmenhorster Dichter Wilhelm von Ising (1821 – 1892) und musste dafür eine „gewaltige Archivarbeit“ auf sich nehmen, wie Sönke Ehmen, stellvertretender Heimatverein-Vorsitzender, verrät. Denn es sei sehr schwer gewesen, überhaupt etwas über von Ising herauszufinden.

Colin Hoffmann, der sein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) beim Nordwestdeutschen Museum für Industriekultur absolvierte, grub im umfassenden Nachlass von Armine Bömers, geborene Lahusen, während Herta Hoffmann selbst der Ehrenbürgerin Käthe Stüve einen Beitrag widmet. Warum und wie Delmenhorst zum Nationalen Fernradweg Route 7 („Pilgerweg“) gehören sollte, stellt Arnold Harfst ausführlich dar.

Das Heimatjahrbuch 2022 ist im Isensee Verlag erschienen und im Buchhandel für 14 Euro erhältlich.

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