Das Einkaufszentrum Haven Höövt ist Geschichte, der Keller ist noch da. In den nächsten Wochen und Monaten werden weitere Pfähle in den Boden gebracht, um das Areal tragfähig zu machen. Foto: Schlie Das Einkaufszentrum Haven Höövt ist Geschichte, der Keller ist noch da. In den nächsten Wochen und Monaten werden weitere Pfähle in den Boden gebracht, um das Areal tragfähig zu machen. Foto: Schlie
Bauprojekt

Offroad-Gelände statt Autobahn

Von
Projektentwickler Max Zeitz über den aktuellen Stand auf der Baustelle Speicherquartier

„Viel sieht man gerade noch nicht“, sagt Projektentwickler Max Zeitz mit einem Blick auf die Baustelle zwischen Kontor und Museumshafen in Vegesack.

Eine karge Fläche, graue Betonplatten wechseln sich mit Kiesschichten ab. Hier und da ragen Stahlstangen aus dem Boden, an anderen Stellen hat sich Unkraut seinen Weg gebahnt.

Und dann ist da noch der einstige Keller des Haven Höövts, inzwischen ein Becken voller Wasser. An den Abbruchstellen ist noch der Grundriss des Untergeschosses erkennbar.

Fünfeinhalb Jahre nach dem Kauf des Haven-Höövt-Areals ist von dem Einkaufszentrum nicht mehr viel übrig geblieben.

Bis Ende des Jahres 2025 sollen auf diesem Areal sechs neue Gebäude stehen, darunter zum Beispiel ein Polizeikommissariat, ein Hotel, eine Kita und mehr als 140 Wohnungen. Damit der Boden die Neubauten tragen kann, werden hunderte weitere Stahlbetonpfähle zu den bereits vorhandenen in den Grund gerammt.

Derzeit markieren Bauarbeiter, an welchen Stellen dies passieren soll und setzen Schnitte in den Beton. Später kommen die Pfähle. Auch die Erschließungsarbeiten für die Kanalisation, Strom und Co. laufen aktuell. Zeitz rechnet damit, dass diese Arbeiten Anfang 2023 abgeschlossen sind und ab März mit dem Hochbau begonnen werden kann.

120-Millionen-Projekt

Draußen auf der Baustelle sind die Fortschritte für jeden Vorbeikommenden sichtbar. Im Büro der Projektentwickler nebenan, im einstigen Schulschiffhaus, laufen die Arbeiten, die nicht direkt zu sehen sind.

Organisieren, planen, diskutieren, Anträge einreichen – das Team von mehr als 50 Mitarbeitern stellt die Weichen für die nächsten Schritte des 120-Millionen-Projekts.

Aktuell sind das Ausschreibungen für den Hochbau und die technische Gebäudeausstattung. Und schon jetzt werden Materialien beauftragt, die erst in ein bis zwei Jahren benötigt werden.

Beschaffungslogistik nennt Zeitz das. „Wir ordern schon jetzt Rohstoffe und machen Aufträge fest. Damit sichern wir uns die Preise von heute“, erklärt Zeitz.

Dazu gehören zum Beispiel die 17 für das Projekt veranschlagten Aufzüge.

So manches Mal hat sich Zeitz über Standardschreiben von Behörden geärgert oder Monate auf Reaktionen gewartet. Seien es das unbedingte Durchboxen der Radpremiumroute zu Lasten des Busverkehrs und der Parksituation vor Kita und Hotel oder schwierige Abstimmungsprozesse beim Hochwasserschutz: „Der Weg zum Ziel ist keine Autobahn, sondern eher ein Offroad-Gelände“, resümiert Zeitz und bleibt trotzdem guter Dinge.

„Ich bin froh, in Bremen-Nord zu sein und das Bauamt direkt vor Ort zu haben. Die Wege sind kurz.“ Tatsächlich hat er sich schon das nächste Vegesacker Projekt gesichert und ist dabei, das Strandlust-Areal zu entwickeln.

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren...

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner