Flutkatastrophe im Ahrtal oder Krieg in Europa: Die Ereignisse zeigen, wie wichtig es ist, dass die Bevölkerung schnell und flächendeckend gewarnt wird. Die erste Probe vor zwei Jahren war nicht sehr erfolgreich. Am kommenden Donnerstag steht der zweite bundesweite Warntag an.
Die Warnung erreicht die Menschen auf unterschiedlichen Wegen. „In Bremen sind es Radio und Fernsehen, auch die Warn-App Nina wird ausgelöst, auf digitalen Informationstafeln in der Bremer Innenstadt werden Probewarnungen erscheinen“, erklärt Karen Stroink, Sprecherin des Innenressorts. Um elf Uhr soll die Warnung überall zu sehen sein.
Warnung per Textnachricht
Neu an diesem Warntag: der Cell Broadcast. „Dieses neue Warnmittel sendet zielgenau und in Sekundenschnelle Warnmeldungen mit einem Warnton an alle empfangsbereiten Handys. Im Gegensatz zu dem Warnsystem Nina ist keine App nötig“, sagt Stroink.
Die Warnung kommt als Textnachricht und in einem schrillen Ton, unabhängig davon, auf welche Lautstärke das Smartphone eingestellt ist. Selbst wenn es stumm geschaltet ist, wird der Alarm zu hören sein. Nur wenn das Handy ausgeschaltet oder auf dem Flugmodus steht, ertönt kein Signal.
„Weiterhin muss man selbständig dafür sorgen, die neuesten Betriebssystem-Updates zu installieren. Ansonsten kann man keine Warnung empfangen. Insbesondere ältere Geräte können wegen ihrer veralteten Software nicht mehr aktualisiert werden“, sagt Stroink.
Experten schätzen, dass 50 bis 60 Prozent der Handys Cell Broadcast empfangen können. Die Zahl wird weiter steigen, wenn alte Handys durch neuere Modelle ersetzt werden.
Der Vorteil des neuen Dienstes sei, dass Menschen mit einem fähigen Gerät bei einer Gefahr innerhalb von Sekunden erreicht werden können, auch wenn keine Verbindung zum Internet besteht. „Trotzdem sind wir darauf angewiesen, dass die Menschen sich untereinander helfen und andere informieren“, sagt Stroink.
Amtliche Warnhinweise können alle Stellen versenden, die das Modulare Warnsystem nutzen, darunter die regionalen Leitstellen der Feuerwehr und des Rettungsdienstes.
Stroink betont: „Am 8. Dezember handelt es sich um eine Probewarnung und es liegt keine reale Bedrohung vor.“ Deshalb gebe es auch keine Handlungshinweise für die Bevölkerung. Bei einem echten Notfall erhalten die Bürger je nach Kanal in der Regel Empfehlungen, was sie zu ihrem Schutz tun können.“