Stellten den neuen Bonus vor (v. l.): Peer Rosenthal, Geschäftsführer Arbeitnehmerkammer Bremen, Arbeitssenatorin Kristina Vogt, Joachim Ossmann, Geschäftsführer Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven und Thorbjörn Ferber, Projektleiter Landesagentur für berufliche Weiterbildung.Foto: Füller Stellten den neuen Bonus vor (v. l.): Peer Rosenthal, Geschäftsführer Arbeitnehmerkammer Bremen, Arbeitssenatorin Kristina Vogt, Joachim Ossmann, Geschäftsführer Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven und Thorbjörn Ferber, Projektleiter Landesagentur für berufliche Weiterbildung.Foto: Füller
Qualifizierung

Förderung für Ungelernte in Bremer Betrieben

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Mit dem Qualifizierungsbonus für Ungelernte nimmt Bremen bundesweit eine Vorreiterrolle ein

Beschäftigte im Bundesland Bremen, die ungelernt in ihrem Beruf arbeiten, können ab Februar eine Förderung in Anspruch nehmen. Der Qualifizierungsbonus für Arbeitnehmer ohne Berufsabschluss soll diese finanziell dabei unterstützen, ihren Abschluss nachzuholen und an von der Agentur für Arbeit geförderten Weiterbildungen teilzunehmen.

„Wir haben nicht mehr nur den Fachkräftemangel, inzwischen haben wir einen Arbeitskräftemangel“, sagte Arbeits- und Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt am Freitag dazu.

Beschäftigte haben das Recht, einen Berufsabschluss nachzuholen. Allerdings sei dies den meisten neben dem Beruf nicht möglich, sagt Vogt. Un- und angelernte Beschäftigte, die oft im Niedriglohnsektor arbeiten, werden häufiger arbeitslos als ausgebildete Fachkräfte.

Unternehmen können gegensteuern

Auch sei es für Unternehmen wichtig, Fachkräfte zu beschäftigen, um den Anforderungen an Digitalisierung und Klimaneutralität gerecht werden zu können.

Geschaffen werden konnte die Fördermaßnahme zusammen mit der Arbeitnehmerkammer Bremen, der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven sowie der Landesagentur für berufliche Weiterbildung.

„Wir freuen uns, dass das Land Bremen unsere Vorschläge aufgenommen hat“, sagt Peer Rosenthal, Hauptgeschäftsführer der Arbeitnehmerkammer Bremen. „Uns ist es wichtig, dass die Beschäftigten gut durch die Veränderungen in der Arbeitswelt kommen, das heißt, dass sie gut ausgebildet, gut bezahlt und unter fairen Bedingungen ihren Lebensunterhalt verdienen können“, sagt Rosenthal.

Zweites Modellprojekt aus Bremen

Der Qualifizierungsbonus für Langzeitarbeitslose, ein Modellprojekt, das Bremen initiiert hatte, wird ab Juli als Weiterbildungsgeld vom Bund im Rahmen des Bürgergeldes umgesetzt. Der neue Bonus für An- und Ungelernte ist ein weiteres Pilotmodell Bremens. Kein anderes Bundesland fördert ungelernte Arbeitnehmer in dieser Form.

Im Land Bremen arbeiteten 2022 59.499 Menschen als Helfer oder Helferin an- oder ungelernt. 19.210 dieser Beschäftigten verfügten über keine abgeschlossene Berufsausbildung, die meisten sind zwischen 25 und 54 Jahren alt. Insgesamt 342.243 Menschen gingen einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nach.

Bonus beträgt 200 Euro monatlich

Un- und angelernte Beschäftigte erhalten 200 Euro monatlich, wenn sie den Qualifizierungsbonus bis einschließlich 31. Jnauar 2025 bei der Landesagentur für berufliche Weiterbildung beantragen.

Sie müssen im Land Bremen arbeiten oder wohnen und eine von der Agentur für Arbeit geförderte Weiterbildung absolvieren, um einen Berufsabschluss nachzuholen. Eine erste Beratung führt die Agentur für Arbeit durch. Der Bonus ist nicht steuerfrei und muss in der Einkommenssteuer angegeben werden.

Die Kosten übernehmen die Arbeitnehmerkammer Bremen und die Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa jeweils zur Hälfte. Das Arbeitsressort finanziert seinen Anteil wiederum jeweils zur Hälfte aus Mitteln des Landes und des Europäischen Sozialfonds (ESF).

Bremer, die im Umland arbeiten, können ebenfalls die Förderung beantragen, ihren Anteil übernimmt das Arbeitsressort.

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