Der Biber ist in Bremen angekommen: Entlang der Weser finden sich deutliche Fraßspuren und etliche umgelegte Weiden.Foto: Nepomuc auf Pixabay Der Biber ist in Bremen angekommen: Entlang der Weser finden sich deutliche Fraßspuren und etliche umgelegte Weiden. Foto: Nepomuc auf Pixabay
Natur

Der Biber ist angekommen

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Ganz frische Nagespuren beweisen, dass der scheue Nager in Bremen wieder heimisch ist

Der Biber ist ein heimlicher Besucher in der Marsch. Nur wenige Menschen haben den Dämmerungs- und nachtaktiven Nager überhaupt schon zu Gesicht bekommen. Seine Spuren dagegen sind kaum zu übersehen.

In der vergangenen Woche ist der gelernte Förster Josef Teupe am Weserufer unterwegs gewesen und hat ganz frische Fraßspuren eines Bibers gefunden. Der so genannte Sanduhrschnitt ist ein ganz deutlicher Beweis für einen Biber, erklärt Teupe.

Angenagte Bäume am Weserufer

Der Naturexperte mit Jagdschein weiß, dass es in Bremen schon einige Zeit Nachweise von Bibern gibt: Auf dem Blauen Werder, beim Stadionbad, in Mahndorf und am Hemelinger See hat es schon Sichtungen gegeben.

Die frischen Nagespuren des Bibers sind deutlich am Baum zu erkennen, wie Josef Teupe zeigt, der die Fraßspuren gemeinsam mit seinem Hund Murphy entdeckt hat. Unmittelbar daneben wurde ein weiterer Baum umgelegt. Foto: Bollmann

Anfang diesen Jahres wurden auf einer Strecke von dreißig Metern am Weserufer zwischen Hemelingen und Bollen zahlreiche Bäume angenagt und auch umgelegt.

Für Teupe sind die jetzt entdeckten Fraßspuren an Weiden und Erlen daher ein klarer Beweis dafür, dass die Biber versuchen an der Weser heimisch zu werden.

Normalerweise ernähren sich die Biber vor allem von Weidenrinde und stauen mit den Stämmen der Bäume Flüsse und Bäche auf. Die Weser sei dafür allerdings viel zu breit, erklärt Teupe.

Deswegen hielten die Biber sich jetzt wohl an den Buhnen und Nebengewässern auf, schätzt er. Bei den jetzt zugewanderten Bibern dürfte es sich um den Nachwuchs von nachgewiesenen Biberburgen aus Nebenflüssen der Weser handeln.

Gefahr für Biber

Nachdem der Nachwuchs ausgewachsen ist, verlassen die Jungtiere die Alttiere und machen sich auf die Suche nach eigenen Revieren. Wahrscheinlich sind die Biber ein Stück weserabwärts gewandert, bis sie das Bremer Stadtgebiet erreicht haben.

Der Naturexperte warnt zugleich vor einer Gefahr für die Tiere: Sie könnten mit Nutrias verwechselt werden. „Der Biber ist eines der am strengsten geschützten Tiere“, weiß Teupe, die ebenfalls am Wasser lebenden Nutrias seien aber das ganze Jahr zur Jagd freigegeben.

Die Jäger müssten daher ganz genau hinschauen. Beim Biber könne man im Wasser nur den Kopf sehen, beim Nutria hingegen den ganzen Rücken.

Teupe glaubt nicht, dass normale Passanten den Biber so schnell erblicken werden, da die Tiere tagsüber eigentlich nur unterwegs seien, wenn sie Junge haben. Zudem sollte man sich auch nicht auf die Suche nach den Tieren machen, damit sie nicht gestört würden.

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