Christina Ragkoti hat einfach nicht weg geschaut, als ein Verbrechen geschah. Und dafür wurde sie von Innensenator Ulrich Mäurer geehrt. Foto: Schlie
„In dem Moment, wo wir aufhören für einander einzustehen, ist das der Moment, wo wir die Menschlichkeit verlieren“, sagt Christina Ragkoti. Sie hat bewiesen, dass das keine leeren Worte sind. Die junge Frau aus Findorff kam am 12. Februar vergangenen Jahres im Ostertorviertel einem 67 Jahre alten Mann zu Hilfe, der in Nähe der Helenenstraße Opfer eines sogenannten „Antanzdiebstahls“ wurde.
Notlage erkannt
Der Täter schlug dabei dem Opfer die Beine weg, so dass dieser zu Boden stürzte, sich am Kopf verletzte und bewusstlos liegen blieb. Als die Zeugin, die den Ort zufällig passierte, die Notlage des Opfers erkannte, leistete sie umgehend Hilfe und koordinierte weitere Maßnahmen, indem sie auch andere Passanten und Passantinnen ansprach, die sich bis dahin nur passiv verhalten hatten.
Dafür wurde sie von Innensenator Ulrich Mäurer und Ralf Goldmann als Vertreter der Polizei geehrt. Ihr war es schon fast peinlich. „Das ist doch eine Selbstverständlichkeit gewesen“, sagt die Verwaltungsangestellte vom Gesundheitsamt. Natürlich wäre sie nicht abgeklärt, sondern sehr emotional dabei gewesen. „Ich wusste zwar, dass mein Handy irgendwo in meiner Tasche sein musste, aber fing gar nicht erst an, großartig danach zu suchen. Ich habe einfach nur gehandelt. Denn Mut kommt nach der Angst.“
Couragiertes Handeln
So ein couragiertes Handeln ist natürlich zur Nachahmung empfohlen. „Bevor man sich selbst in Gefahr begibt, bitte vorher die Polizei anrufen“, rät eine Sprecherin der Ordnungshüter. Was Christina Ragkoti dazu noch empfiehlt: „Man sollte regelmäßig, also möglichst ein Mal pro Jahr einen Erste-Hilfe-Kurs machen.“
So könne man die Angst minimieren, im Ernstfall etwas falsch zu machen. Ihr Fazit: „Jeder Mensch ist es wert, dass man ihm hilft.“
