Jeden Morgen sammeln Ehrenamtliche des Nabu und Mitarbeitende der Stadt Amphibien aus den Eimern und bringen sie sicher über die Straße und an ein Gewässer. Foto: Konzcak
Naturschutz

800 Kröten und Frösche

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Schutzzäune retten das Leben vieler Amphibien / Appell an Autofahrende

Regen und Temperaturen über fünf Grad können nur eins bedeuten: Kröten und Frösche suchen sich den Weg ins Gewässer um zu laichen. Aus diesem Grund kümmert sich die Stadt und der Naturschutzbund (Nabu) schon seit Jahren um Schutzzäune. Diese sind meistens ab Februar bis Ende April am Straßenrand aufgebaut.

Zum Schutz des Grasfrosches müssen Handschuhe getragen werden

Ein 300 Meter langer Schutzzaun

„In der vergangenen Woche wurden fast 800 Kröten und Frösche sicher über die Straße gebracht“, berichtet die erste Vorsitzende des Nabu, Bettina Janßen. Am Horster Weg in der Nähe des Geigensees steht eben so ein Schutzzaun. Er ist 300 Meter lang und erstreckt sich bis zur Stadtgrenze in Richtung Ganderkesee. An dem Zaun entlang sind Eimer in den Boden eingelassen, in denen die Amphibien reinfallen und später von Ehrenamtlichen des Nabu oder von Mitarbeitern der Stadt aufgelesen werden.
„Es ist jedoch schon wunderlich, dass wir dieses Jahr noch keine Molche in den Eimern hatten“, gibt Janßen zu bedenken. Besonders Teichmolche und Kammmolche seien in diesem Gebiet heimisch.

Auch im Gebiet an der ehemaligen Tonkuhle am Dwoberg und in dem Bereich rund um die Weverstraße ist die Krötenwanderung zu beobachten. In der Nähe des Tiergartens ist zusätzlich ein dauerhaft installiertes Amphibienleitsystem aufgestellt.

Geschwindigkeit anpassen und Amphibien retten

Wer das große weiße Schild mit dem grünen Dreieck und der Kröte sieht ist angehalten besonders aufmerksam zu fahren. „Langsames Fahren verhindert zwar nicht komplett, dass man Amphibien überfährt, aber es erhöht die Chance, dass diese frühzeitig erkannt und eventuell doch sicher über die Straße kommen“, appelliert Janßen an die Autofahrer.

„Falls jemand bemerkt, dass auf der Straße besonders viele tote Amphibien liegen, sollte das dem Naturschutzamt der Stadt gemeldet werden. An diesen Stellen kann das Amt nächstes Jahr nachjustieren“, ergänzt Nabu-Mitglied Uwe Schley. Amphibien wie Kröten und Frösche sind wichtig für unsere Umwelt, wie Schley weiß. „Sie zeigen an, wo das Ökosystem noch intakt ist und Feuchtgebiete vorhanden sind“, klärt er weiter auf. Besonders in Zeiten des Klimawandels sind die Hüpfer ein wichtiger Indikator und Marker für Stellen, die mehr Bemühen erfordern, um die Natur zu erhalten und zu revitalisieren.

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