„Klimaschutz fängt im Kopf an und erfordert nur ein Umdenken“, sagt Heidrun Nolte, Leiterin des Integrativen Klimaquartiers Buntentor.
Das Projekt richtet sich an Beschäftigte und Bedienstete der Werkstatt Bremen, an Kooperationspartner, Bürgerinnen und Bürger, Geschäfte und Institutionen in der Nachbarschaft. Mit Veranstaltungen und Aktionen wollen Nolte und die Klimascouts für mehr Klimaschutz werben und Wege aufzeigen, wie dieser in kleinen Schritten im Alltag umgesetzt werden kann, ohne sich selbst einzuschränken.
Ein Teil des Integrativen Klimaquartiers sind die Veranstaltungen, etwa ein Sharing-Market, an dem jede und jeder gut erhaltene Dinge mitbringt und sie anderen anbietet – im Tausch oder einfach so. „Die Idee kam mir, als ich in der Nachbarschaft immer mehr Verschenkekisten vor den Haustüren gesehen habe“, sagt Nolte. Warum also nicht alles bündeln? Der erste Sharing-Market auf dem Gelände der Werkstatt Bremen war ein voller Erfolg, ein weiterer findet am 14. Mai statt, wenn auf dem Areal auch ein Wahllokal geöffnet sein wird.
Ein weiteres Element des Integrativen Klimaquartiers sind die Hochbeete auf dem Gelände. Diese entstanden bereits 2019, werden mit blühenden, später auch mit essbaren Pflanzen und Kräutern bestückt.
In Kürze wird eine Gruppe Beschäftigter der Werkstatt Bremen dort Obstpflanzen einsetzen. „Sie naschen dann gerne die Beeren“, verrät Nolte. Die Beete sollen aber auch auf eine klimafreundliche Ernährung aufmerksam machen. So wird bei den Treffen der Gruppe beispielsweise über die Verarbeitung von Kräutern gesprochen.
Außerdem werden Saaten vermehrt und weiter gegeben, es geht um Themen wie saisonales und regionales Einkaufen und Kochen.
Der dritte Bereich des Klimaquartiers sind die Umweltscouts, Beschäftigte der Werkstatt Bremen, die in mehrerer Schulungen zu den Themen Energiesparen und Klimaschutz ausgebildet wurden und nun als Multiplikatoren in den unterschiedlichen Arbeitsbereichen tätig sind.
Energiesparende Ausstattung der Gebäude
Die derzeit acht Umweltscouts treffen sich regelmäßig und nehmen an weiteren Schulungen teil, außerdem werden eneut Scouts im Sommer und Herbst ausgebildet. „Sie gehen auch zu den Mitarbeitern in die Büros und beraten zu klimafreundlichem Arbeiten. Auch bei der Geschäftsführung“, verrät Nolte.
Zum Klimaschutz gehört aber auch die energiesparende Ausstattung der Gebäude der Werkstatt Bremen. „Geplant ist eine Photovoltaikanlage“, sagt Nolte. Als Eigenbetrieb der Stadt sind die Gebäude der Werkstatt Bremen laut Nolte in die Sanierungsvorhaben an öffentlichen Gebäuden eingeschlossen. Finanziert wird das Integrative Klimaquartier über das Handlungsfeld Klimaschutz, welches allerdings zum Ende des Jahres ausläuft. „Die Weiterfinanzierung ist noch schwierig, wir sind aber dabei, eine Lösung zu suchen und zu finden“, sagt Nolte.
Für den 10. Mai ist noch eine besondere Aktion geplant: Dann basteln Interessierte kleine Taschen aus Tetrapaks. Diese kommen bei der Kippen-Sammelaktion „Mach die Wanne voll“ zum Einsatz. Mit den Taschen, Handschuhen und Greifern ausgestattet machen sich die Teilnehmer auf den Weg, im Bereich des Buntentorsteinwegs Kippen aufzusammeln.
„Eine Kippe verseucht 100 Liter Grundwasser“, weiß Nolte. Die gesammelten Zigarettenstummel sollen dann in einer großen Wanne gesammelt werden und kommen im Rahmen eines Kunstprojektes wieder zum Einsatz. Treffpunkt ist um 10 Uhr an den Hochbeeten der Werstatt Bremen auf dem Gelände am Ende der Hoffmannstraße. Teilnehmer bekommen einen Gebastelten Taschenaschenbecher geschenkt.
Infos zu allen Veranstaltungen und zum Projekt gibt es unter werkstatt-bremen.de/klimaquartier