„Unser Ziel ist es, möglichst vielen Menschen das Thema Photovoltaik näher zu bringen und ihnen zu helfen, eigenen Strom zu produzieren und so eine Ersparnis zu schaffen“, sagt Merlin Varol, einer der beiden Gesellschafter und Gründer von Green Circuits.
Mit „MySolarFuture“ bieten Varol und sein Partner Maurice Hott Stecker-Photovoltaikanlagen (PV) an – bisher auch bekannt als Balkon-Solaranlagen oder Balkon-Kraftwerk. Kürzlich gingen die Jungunternehmer eine Kooperation mit dem Unternehmen Adler Solar ein. Das Ziel: Der Aufbau eines Kompetenzzentrums auf dem Gebiet Solarenergie in Bremen.
Großes Angebot schaffen
„Beide Unternehmen profitieren von der Verbindung“, erklärt Varol, Ingenieur für energieeffizientes und nachhaltiges Bauen. Denn Adler Solar hat keine Stecker-PV-Anlagen im Programm, errichtet große Dachsolaranlagen.
MySolarFuture wiederum nutzt die vorhandene Infrastruktur samt Showroom. Kunden sollen vor Ort also immer die für sie passende Anlage erhalten. Geplant sind auch Vorträge und Diskussionsrunden zum Thema Photovoltaik und Sonnenenergie.
„Wir haben Maurice und Merlin Anfang des Jahres, eigentlich zufällig, kennengelernt und in Gesprächen festgestellt, was die beiden auf dem Kasten haben. Daraus entstand dann schnell die Idee, gemeinsam ein noch breiteres Angebot für Photovoltaik in Bremen zu etablieren“, sagt Gerhard Cunze, geschäftsführender Gesellschafter von Adler Solar.
Anlagen kaum am Balkon
Nicht einmal fünf Prozent der Kunden von MySolarFuture montieren die Stecker-PV-Anlagen tatsächlich am Balkon, erklärt Varol. Viel eher werden sie auf Carports, Garagen oder inzwischen sogar auf Steildächern installiert.
„Sie können überall genutzt werden, wo gute Sonnenbedingungen herrschen und eine große PV-Anlage sich nicht rechnet“, erklärt Hott. Der 30-Jährige beendet derzeit seine Doktorarbeit in Elektrotechnik in Kiel. Im Oktober 2022 gründeten die beiden Freunde ihr Unternehmen.
Stecker-PV-Anlagen können selbst montiert werden, lediglich eine Steckdose und geeignete Bedingungen sollten vorhanden sein. Allerdings bieten Varol und Hott auch ein Montagepaket an. „Dafür suchen wir auch noch Dachdecker- und Elektrofachunternehmen als Partnerbetriebe“, sagt Varol.
Eigenen Strom produzieren
Über die Steckdose wird der produzierte Strom in das eigene Hausnetz eingespeist. „Überflüssig produzierter Strom, der nicht im Hausnetz verbraucht wird, wird in das öffentlich Netz eingespeist. Es gibt dafür keine Vergütung, deshalb ist die Anmeldung der Stecker-PV-Anlage aber auch so einfach“, sagt Hott.
Bei einem Stromverbrauch von jährlich 2.500 Kilowattstunden kann ein Haushalt mittels Stecker-PV-Anlage rund 500 bis 700 Kilowattstunden Strom einsparen. Bei einem Strompreis von 40 Cent pro Kilowattstunde wären das etwa 200 bis 250 Euro pro Jahr bei einer 600-Watt-Anlage, rechnet Hott vor.
Bei den Anlagen setzen die Jungunternehmer – bereits seit dem Kindergarten befreundet – auf qualitativ hochwertige Komponenten. „Sie halten etwa 25 Jahre. Die Lebensdauer wird oftmals durch eine Herstellergarantie abgesichert“, sagt Hott.
Infos zu Stecker-PV
Wer eine Stecker-PV-Anlage in Betrieb nehmen möchte, sollte sich zunächst mit dem Vermieter absprechen, wenn es sich nicht um Eigentum handelt.
Die Anlage muss zudem beim Energieversorger angemeldet werden. Unter Umständen baut dieser einen neuen Zähler ein, die Kosten dürfen laut Verbraucherzentrale aber nicht dem Kunden auferlegt werden. Allerdings kann dann der jährliche Messpreis auf bis zu 20 Euro steigen.
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