„Eine Photovoltaikanlage ist nicht auf jedem Dach möglich und dann muss man Kunden auch ablehnen“, sagt Gerhard Cunze, geschäftsführender Gesellschafter von Adler Solar.
Er und seine Mitarbeiter treffen dieser Tage immer häufiger auf Kunden, die verunsichert sind: „Die Leute sind getrieben von der Politik. Jeder möchte eine Photovoltaikanlage“, sagt Cunze.
Immer mehr unseriöse Anbieter
Leider strömten seit etwa einem Jahr aber auch immer mehr unseriöse Anbieter auf den Markt. So mancher habe vor einem Jahr noch Versicherungen verkauft. Die Angebote dieser Unternehmen seien deutlich zu teuer, laut Cunze bis zu 40 Prozent über dem üblichen Preis.
Speicher und Anlagen würden zu groß berechnet und Solarmodule auch gen Norden ausgerichtet oder sogar in verschatteten Lagen aufgestellt. „Den Kunden wird Druck gemacht, sie müssten sich schnell entscheiden“, sagt Cunze.
Dabei sei es kein Problem, dass es viele Mitbewerber gebe, man könne aber nicht einfach von heute auf morgen Experte auf diesem Gebiet sein, gibt Cunze zu bedenken. Photovoltaik sei zwar kein Hexenwerk, es gebe aber einiges, auf das zu achten sei und das beginne schon mit der Qualität der Module. Adler Solar selbst ist seit dem Jahr 2008 am Markt, seit 2018 im Bereich PV-Anlagen für Eigenheime unterwegs.
Für Kunden sind die unseriösen Angebote meist nicht zu erkennen. Erst, wenn die Arbeiter vor der Tür stünden und keiner von ihnen ein Wort Deutsch spräche, dazu dann auch noch mit Leiter statt Gerüst und ohne Absturzsicherung gearbeitet werde, würden sie misstrauisch.
Bei Experten informieren
Auch der Bremer Verbraucherzentrale sei das Problem bereits bekannt, mit ihr steht Adler Solar in engem Austausch. Eine Innung im Bereich Photovoltaik gibt es nicht. Allerdings arbeitet Adler Solar mit in der Elektroinnung vertretenen Meistern.
Vorsicht sei aber auch im Bereich Stecker-Solar geboten, mahnt Cunze. „Inzwischen gibt es die Anlagen beim Discounter. Aber wie kommen sie an ihren Bestimmungsort und wer übernimmt die Gewährleistung, wenn sie abstürzen?“, gibt er zu bedenken. Denn insbesondere die hohen Windlasten, denen die Module ausgesetzt sind, können von Laien nicht berechnet werden.
„Die Leute werden mit den Anlagen alleine gelassen“, kritisiert Cunze. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann sich zum Beispiel bei der Klimaschutzagentur Energiekonsens über seriöse Unternehmen informieren.