Energie und Geld sparen bleibt weiter wichtig, denn der günstigste Strom ist natürlich der, der erst gar nicht verbraucht wird. Foto: Bollmann
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Sparpotenzial vorhanden

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Wer den Wechsel des Stromanbieters plant, sollte nicht nur auf den Preis schauen.

In die seit dem Sommer 2021 stark angestiegenen Energiepreise ist etwas Bewegung gekommen. Der Bremer Energieversorger swb hat während der Krise die Preise für die Kilowattstunde (kwh) Strom zwar bei 34,84 Cent halten können, jetzt drängen aber wieder vermehrt Billiganbieter mit etwas günstigeren Konditionen auf den Markt.

„Die swb-Preise lagen während der Krise im unteren Bereich der deutschen Grundversorgungstarife. Mit anderen Worten, die Bremer und Bremerhavener haben in einer bundesweiten Hochpreisphase von günstigen swb-Preisen profitiert“, erklärt die swb-Unternehmenssprecherin Angela Dittmer. Außerdem liege der jetzige Strompreis mit 34,84 Cent/kwh noch unter dem Preisdeckel der Bundesregierung (40 Cent/kwh) und dem neu angekündigten Preis bei EWE.

Bessere Tarife

Dass die swb-Preise während der Krise im unteren Bereich gelegen haben, sieht auch Inse Ewen vom Team Energie und Klimaschutz der Verbraucherzentrale Bremen so. Allerdings wurde in den vergangenen Monaten für Neukunden nur noch der Grundversorgungstarif angeboten, der zuvor der teuerste swb-Tarif war, so Ewen.

Bis vor einem Dreiviertel Jahr hätte sich ein Wechsel dennoch nicht gelohnt, da auch keiner der so genannten Billiganbieter bessere Tarife gehabt hätte. „Das hat sich aber definitiv geändert“, erklärt Ewen: „Bereits seit einigen Monaten kann man wieder günstigere Anbieter finden.“ So offerieren Anbieter wie Vattenfall oder eprimo Arbeitspreise um die 30 Cent/kwh (plus monatlicher Grundpreis von 9,90 oder 8,89 Euro). Einige Strom-Discounter liegen beim Arbeitspreis sogar unter 27 Cent. Bei einem Jahresverbrauch von 3.000 Kilowattstunden ergibt das ein Sparpotenzial von gut 200 Euro pro Jahr.

Billiganbieter werden aktiver

Auch bei swb hat man beobachtet, dass die Billiganbieter wieder aktiver werden, „Wir sind aber immer noch günstig“, stellt Dittmer fest. Und das gelte auch für den Gastarif, wo swb zum 1. Juli die Preise auf 10,3 Cent/kwh gesenkt habe. Zudem seien neben der Grundversorgung jetzt auch wieder andere Strom- und Gastarife buchbar.

Wer dennoch über einen Anbieterwechsel nachdenkt, sollte auf jeden Fall eine ganze Reihe Punkte beachten, erklärt Ewen. Zuerst sollte man seinen Vertrag sehr genau anschauen und dann zum Beispiel über Vergleichsportale einen günstigeren Anbieter suchen. Dabei müsse man aber sehr achtsam sein, da in den Voreinstellungen oftmals die Preise der Grundversorgung eingepflegt sind.

Laufzeit berücksichtigen

Auch die Laufzeit der Verträge müsse man berücksichtigen. „Wir empfehlen immer eine Laufzeit von zwölf Monaten“, so Ewen. Gerade Erstwechslern rät sie daher, die kostenlose Beratung bei der Verbraucherzentrale (Termine unter Telefon 0421-16 07 77 oder verbraucherzentrale-bremen.de) in Anspruch zu nehmen. Dort gibt es auch Hinweise, wie man schwarze Schafe erkennt. Einige Anbieter hätten in der Vergangenheit zum Beispiel nach kurzer Zeit die Abschläge deutlich erhöht und die Kunden so in finanzielle Nöte gebracht, erklärt Ewen.

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