Philipp Burckhardt (v. l.), Oliver Götz und Fabian Oestreicher haben den Leihklub Bremen gegründet. Ihr Ziel ist ein niedrigschwelliger Zugang zu mehr Nachhaltigkeit.Foto: Füller
Nachhaltigkeit

Wenn Weniger zu Mehr wird

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Der Leihklub Bremen will einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit im Alltag leisten.

„Viele Menschen wollen nicht auf Dinge verzichten. Gleichzeitig möchten aber auch viele mit weniger klar kommen“, sagt Fabian Oestreicher, Vorsitzender des Leihklubs Bremen. Das scheint zunächst nicht ganz zueinander passen.

Mit der Gründung des Leihklubs Anfang des Jahres wollen Oestreicher und seine Freunde Philipp Burckhardt und Oliver Götz nun beides vereinen. „Nachhaltig zu leben heißt eigentlich, sein Verhalten zu ändern“, sagt Oestreicher. Das soll mit dem Leihklub einfacher werden: Nicht alles haben, aber alles nutzen lautet das Prinzip.

Reservieren und leihen

Mitglieder geben Dinge, beispielsweise ein Fondue-Set, in das Lager des Klubs. Dort wird es in den Katalog aufgenommen. „Man kann auch etwas zur Geschichte des Gegenstands schreiben und ihm eine persönliche Note geben. Er wird dann mehr Wert geschätzt“, erklärt Oestreicher.

Die Klubmitglieder können alle Dinge reservieren und ausleihen, die in den Regalen des Lagers liegen. Rund um die Uhr an jedem Tag der Woche. Die Garage, in der sich das Lager befindet, liegt zentral in der Innenstadt und ist mit einem Zugangssystem ausgestattet.

Co2 einsparen

Außerdem haben die Gründer des Klubs sie mit Solarmodulen versehen. „Wenn jeder seine Dinge teilt, die sonst das ganze Jahr im Keller ungenutzt stehen, sparen wir viel CO2 ein. Man ändert sein Konsumverhalten, wenn man weiß, man kann sich die Dinge auch leihen. Und die Mitglieder haben am Ende mehr als vorher, da sie alles nutzen können“, erklärt Burckhardt.

Auf der Breminale stellten sie den Leihklub erstmals öffentlich vor, sammelten Ideen und Vorschläge für Sachen, die noch fehlen. Dort wurde auch Lina Hisleiter auf den Leihklub aufmerksam. „Ich finde das Konzept super, weil ich viele Gegenstände zu Hause habe, die ich nur zweimal im Jahr nutze. So bekomme ich auch wieder Platz“, sagt Hisleiter. Sie hat eine Slackline beigesteuert, will aber noch weitere Gegenstände mitbringen. „Die Spätzlepresse und das Etikettiergerät werde ich mir als erstes ausleihen“, sagt sie.

Spenden oder Dauerleihgaben

Dinge zur Verfügung stellen können auch Nicht-Mitglieder – als Spende oder als Dauerleihgabe an den Klub. Elektronische Gegenstände werden zunächst überprüft. Mitglieder des Leihklubs müssen eine private Haftpflichtversicherung haben, die Mitgliedschaft kostet 50 Euro im Jahr oder 5 Euro im Monat, es gibt aber auch Ermäßigungen.

„Eine Vision von uns ist ein Lager in jedem Stadtviertel“, sagt Götz. Und schließlich soll der Klub auch Klub sein: Auf Sommerfesten und Treffen können die Mitglieder in Kontakt kommen.

Den Leihklub Bremen findet man unter leihklub.de im Internet. Los geht es in Kürze. Derzeit wird auch noch Unterstützung bei der Überprüfung der elektrischen Geräte gesucht.

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