Die Sieglosserie des SV Werder hält an. Der Rekordmeister aus München war für die Hanseaten mal wieder eine Nummer zu groß. Trotz einer starken kämpferischen und ordentlichen spielerischen Leistung unterlag das Team von Trainer Ole Werner am Ende noch deutlich mit 0:4 (0:1). Die Treffer für Bayern erzielten Sane (4./90.), Millioneneinkauf Harry Kane (74) und Mathys Tel (90.+4).
Stark fehlt bei Werder
Bei Werder fehlte überraschend Niklas Stark im Kader. Der Innenverteidiger sei aus persönlichen Gründen freigestellt worden, teilte der Verein eine Stunde vor dem Anpfiff mit. Damit war schon mal klar, dass die Startelf anders aussehen würde als im Pokal. Für Stark rückte Kapitän Marco Friedl in die Dreierkette. Im Mittelfeld feierte Neuzugang Senne Lynen sein Bundesliga-Debüt. Für ihm musste Romano Schmid auf die Bank – die etwas defensivere und wuchtigere Variante. Auf der rechten Außenbahn erhielt Mitchell Weiser den Vorzug vor Oliver Burke.
Das Fußball fest hatte noch nicht annähernd Betriebstemperatur aufgenommen, da gab’s für die Bremer direkt eine eiskalte Dusche. Kaum hatte sich Werder das erste Mal in die Hälfte der Münchener gewagt, da liefen sie auch schon in einen Konter. Sane startete in der eigenen Hälfte. Die Bremer Verteidiger sahen nur noch seine Rücklichter. Der Nationalstürmer hatte so viel Zeit, dass er sich in aller Ruhe eine Ecke aussuchen durfte (4.).
Füllkrug-Treffer zählt nicht
Kurz darauf ohrenbetäubender Jubel im Wohninvest Weserstadion. Niclas Füllkrug köpfte einen Freistoß von Marvin Ducksch ins Tor. Doch zu früh gfefreut: Das Schiedsrichtergespann entschied auf Abseits und wurde durch die Videoüberprüfung bestätigt (9.).
Danach entwickelte sich das Spiel, das man erwarten durfte. Die Bayern ließen den Ball laufen, Werder zog sich meist weit zurück und baute dicht vor einer Fünferkette noch einen Viererriegel auf. So gelang es immerhin die Zahl der gegnerischen Abschlüsse klein zu halten.
Bayern schaltet schneller um
Gefährlich wurde es immer, wenn die schnellen Bayernspieler Platz hatten, um mit dem Ball am Fuß Tempo aufzunehmen. Sei es bei Umschaltmomenten oder einfach nur weil Werder ausnahmsweise im Mittelfeld eine kleine Lücke ließ.
Auf der anderen Seite gelang es Werder nicht, bei eigenen Balleroberungen gefährliche Momente zu kreieren. Entweder fehlte eine Anspielstation oder die Bayern waren eben auch in der Rückwärtsbewegung deutlich schneller als Werder im Vorwärtsgang.
Füllkrug aus der Drehung
Nach dem Seitenwechsel brannten erst einige Werder-Fans und danach der Bayern-Block Pyrotechnik ab. Feuer war aber auch so direkt wieder im Spiel. Sane prüfte Pavlenka aus 16 Metern (47.). Auf der Gegenseite behauptete Füllkrug im Strafraum den Ball, traf ihn aus der Drehung aber nicht richtig (49.).
Werder hatte offenbar in der Pause neuen Mut geschöpft und wagte sich etwas mehr aus der Deckung. Doch das öffnete auch den Bayern Räume. Coman traf aus der Drehung nur den Pfosten (58.). Pavlenka parierte bei einem Konter gegen Kane (62.).
Stage mit Distanzschuss
Dann war wieder Werder dran. Jens Stage verzog von der Strafraumgrenze nur knapp. Zwischenzeitlich war Oliver Burke für Mitchell Weiser ins Team gekommen. Das Signal für mehr Offensive.
Doch die nächsten Chancen hatten wieder der Rekordmeister. Bei den Schüssen von Kimmich (67.) und Coman (70.) hatte Werder noch Glück. Doch dann war wieder Konterzeit im Weserstadion. Coman nutzte den Raum auf der rechten Abwehrseite der Gastgeber. In der Mitte war 100-Millionen-Mann Harry Kane frei und netzte zu seinem Bundesliga-Premierentreffer ein (74.).
Premiere für Opitz und Kownacki
Leon Opitz und Dawid Kownacki durften auch noch ihr Bundesliga-Debüt für Werder feiern. Grund zum Jubeln gab es aber nicht mehr.
Zumindest nicht auf Bremer Seite. Bei den Bayern-Fans schon, denn erneut Sane und der eingewechselte Mathys Tel schraubten das Ergebnis in der Schlussphase noch in eine Höhe, die dem Spielverlauf nicht unbedingt entsprach. Dafür hatte Werder sich zu lange zu gut verkauft.
Werder: Pavlenka – Pieper, Veljkovic, Friedl – Weiser (59. Burke), Lynen (68. Groß), Bittencourt (68. Schmid), Stage (79. Kownacki), Jung (79. Opitz) – Ducksch, Füllkrug