Drittes Pflichtspiel, dritte Pleite für Werder. Dabei war beim 0:1 viel mehr für die Bremer drin, die lange nicht nur auf Augenhöhe agiert hatten, sondern über weite Strecken die bessere Mannschaft waren. Werder investierte viel und stand am Ende mit leeren Händen da. Ausgerechnet Maximilian Philipp, in der Rückrunde der Vorsaison noch als Leihgabe bei Werder, traf in der sechsten Minute der Nachspielzeit für Freiburg.
Werder geht gleich voll drauf
Werder präsentierte sich von der ersten Minute an hellwach und gewillt, das Pokalaus und die Niederlage zum Bundesliga-Start vergessen zu machen. Immer wieder störten die Bremer den SC früh, ließen das Freiburger Kombinationsspiel überhaupt nicht zur Entfaltung kommen und zwangen die Gastgeber zu ungewöhnlich vielen langen Bällen.
Daraus ergaben sich Balleroberungen und Umschaltmomente. Doch auch, wenn Werder von hinten aufbauen musste, fand die Mannschaft viele gute Lösungen, um den Ball in Richtung Freiburger Strafraum zu befördern. Insbesondere Mitchell Weiser und Romano Schmid setzten sich immer wieder in Szene. Problem bei der Sache: Aus der drückenden Überlegenheit der Bremer resultierten kaum Abschlüsse und nicht einer der Bälle in Richtung des Freiburger Tores zwang SC-Torwart Noah Atubolu zum Eingreifen.
Pavlenka bügelt Stark-Patzer aus
So hätte ein technischer Fehler von Niklas Stark, der für den erkrankten Milos Veljkovic in die Startelf gerutscht war, fast gereicht, um die Partie ergebnismäßig auf den Kopf zu stellen.
Stark schenkte Sallai zentral vor dem eigenen Strafraum den Ball. Den Schuss des Ungarn konnte Pavlenka zwar abwehren, doch Grifo hatte dann freie Bahn. Doch Pavlenka riss die Arme noch hoch und bügelte den Fehler so aus.
Füllkrug ist am dichtesten dran
Nach dem Seitenwechsel zunächst das gleiche Bild. Werder spielte Freiburg zeitweise auseinander, doch weder Stage (50.) noch Schmid (51.) bekamen den Ball aufs Tor. Als dann Niclas Füllkrug nach einer Ducksch-Ecke endlich mal den Ball aufs Ziel zirkelte, klärte Kübler für seinen schon geschlagenen Keeper (64.).
Zwischendurch einer der wenigen Aussetzter der Bremer Defensive. Bei einer scheinbar harmlosen Flanke war man sich uneinig. So kam Sallei zum Abschluss. Wieder hielt Pavlenka sein Team im Spiel und parierte auch den Nachschuss von Höler.
Werder zollt dem hohen Tempo Tribut
In der Schlussphase konnte Werder dann das hohe Tempo der ersten 60 Minuten nicht halten. Folge: Die Freiburger Angriffe wurden sowohl zahlreicher als auch gefährlicher.
Philipp ans Außennetz (68.), Gregoritsch drüber (76.), ein Kopfball an die Latte (90.+1) waren nicht Warnung genug. Bei einer Flanke von der rechten Seite blieb Philipp ungedeckt. Sein Volleyschuss schlug unhaltbar für Pavlenka ein. Werder hatte es verpasst, vorher aus viel Aufwand auch Ertrag zu schöpfen.