Bieten Unterstützung für Trauernde: die Trauerbegleiterinnen Iris Bretthauer, Ulrike Hase (1. und 2. v. l.) und Susanne Spille (r.) sowie Hospizkreis-Koordinatorin Susanne Lebedinzew. Foto: Konczak
Hospizkreis

Ein Raum für alle Gefühle

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Im September startet eine neue offene Trauergruppe in Ganderkesee

Stirbt ein Mensch, zu dem man eine enge Beziehung hatte, bricht eine Welt zusammen. „Der Alltag ist anders, manche denken, sie werden verrückt, glauben, noch die Stimme des Verstorbenen zu hören oder träumen von ihm“, weiß Susanne Lebedinzew. Die Koordinatorin beim Hospizkreis Ganderkesee-Hude bietet Betroffenen mit ihrem Team Unterstützung in verschiedener Form an. Das kann die Teilnahme am Trauercafé sein, Einzelgespräche, Trauerspaziergänge – oder Trauergruppen.

Ein Raum für ein offenes Ohr

Im September startet eine neue offene Trauergruppe unter der Leitung der geschulten Trauerbegleiterinnen Ulrike Hase, Iris Bretthauer und Susanne Spille. Jeder kann jederzeit dazustoßen oder sich dazu entschließen, wieder zu gehen. Das Angebot ist kostenlos. „Wir haben ein offenes Ohr für die Bedürfnisse der Trauernden“, sagt Hase. Diese Bedürfnisse sind ganz verschieden. Viele erzählen, wie ihr Alltag nun aussieht, was sie schaffen konnten. „Manche haben auch das Bedürfnis, über den Verstorbenen und die Begleitumstände zu sprechen“, ergänzt Bretthauer. Es komme vor, dass das Umfeld davon irgendwann nicht mehr hören möchte. In einer Trauergruppe können sich die Betroffenen miteinander austauschen, erkennen, dass sie nicht allein sind. Und dass ihre Emotionen ganz normal sind. „Trauer ist ein Gefühl, keine Krankheit“, betont Lebedinzew.

Ein Raum für Empathie und Mitgefühl

Spille hebt die Entwicklung der Trauergruppen hervor. Da können auch ganz andere Themen wie der Garten oder Haustiere die Treffen bestimmen. Alle Gefühle bekommen einen Raum. Dabei sind Zuhören und Empathie für die Arbeit der Trauerbegleiterinnen besonders wichtig. In der Regel laufen die Zusammenkünfte über ein Jahr, manche Teilnehmer bleiben aber auch danach noch verbunden.

Die offene Trauergruppe trifft sich alle zwei Wochen montags von 19 bis 20.30 Uhr im Hospizbüro an der Rathausstraße 19 in Ganderkesee. Der erste Termin ist der 11. September. Wer an einer Teilnahme interessiert ist, meldet sich für ein Erstgespräch unter der Telefonnummer 0160 / 99 64 39 44.

Am 23. Februar, 17 Uhr, startet der Hospizkreis Ganderkesee-Hude zudem einen neuen Vorbereitungskurs zur Hospizbegleitung. Er läuft über sieben Wochenenden bis zum 18. Juni, der Eigenanteil beträgt 100 Euro. Hierzu kann man sich ebenfalls unter Telefon 0160 / 99 64 39 44 informieren.

In Delmenhorst können sich Trauernde an den Hospizdienst Delmenhorst wenden. Auch dort gibt es unter anderem eine offene Trauergruppe. Nähere Informationen sind hier zu finden.

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