„8,5 Millionen Euro werden in die Suchtberatung investiert“, sagt der niedersächsische Gesundheitsminister Andreas Philippi. Dabei steht die Beratung bei einer Cannabis-Sucht oft im Fokus.
Die Diskussion darüber alleine deckt allerdings nicht die ganze Suchtthematik ab. „Alkohol wird auch thematisiert, muss aber verstärkt hervorgehoben werden“, fordert Philippi. Er schlägt einen Abstinenz-Monat vor, bei dem bewusst auf alkoholhaltige Getränke und andere Lebensmittel verzichtet wird.
Der Koalitionsvertrag zur Legalisierung von Cannabis sei derzeit noch immer ein großes Thema in der Regierung. Philippi sieht Probleme bei der Freigabe: „Aus medizinischer Sicht ist die Abgabe von Cannabis für unter 25-Jährige problematisch.“ Es sei wissenschaftlich belegt, dass der Konsum nicht hirnförderlich ist und die Entwicklung geschädigt wird.
„Was kommt auf die Polizei zu? Die ‚Promillezahl‘ kann bei Cannabis nicht durch Pusten herausgefunden werden und nicht jede Dienststelle kann ein eigenes Urinlabor unterhalten“, argumentiert Philippi weiter. Er sieht bereits jetzt juristische Umsetzungsprobleme, die teilweise auch durch das Europarecht verstärkt werden.
„Ich verstehe aber gleichzeitig das Argument, dass man damit den Schwarzmarkt trockenlegen will“, lenkt Philippi ein. Ob das tatsächlich mit einer Legalisierung gelingt, ist unklar.