Plötzlich ging alles ganz schnell. Martin Schüppel – seit knapp drei Monaten Arten- und Naturschutzbeauftragter des Anglerverbandes Niedersachsen Region 11 Elbe-Unterweser für die Landkreise Cuxhaven, Brake und Osterholz – unternahm noch am vergangenen Sonntag eine Kanufahrt entlang der Hamme und fand immer noch einige verendete Fische. Auch als er am folgenden Montagmorgen das Wasser auf Sauerstoffgehalt testete, war noch keine Besserung in Sicht, am Abend desselben Tages entspannte sich die Lage aber wieder bereits deutlich.
„Man müsste sich allerdings nochmal in einem halben Jahr zusammensetzen“, so Schüppel. Die weitreichenden Folgen des Fischsterbens in den regionalen Gewässern müssen noch einmal betrachtet werden. Auch überlege man aktuell, neue Fischbestände aufzubauen. Hier befände man sich aber noch in einem sehr frühen Stadium.
Die Frage, wie man den Sauerstoffgehalt in den Gewässern nach den Starkregenereignissen weiter steigern kann, beschäftigt sowohl Landkreis und weitere Organisationen. Der GLV Teufelsmoor, die Fischereigesellschaft Osterholz-Scharmbeck, der Landesfischereiverband Weser-Ems, die Gemeinden mit ihren Freiwilligen Feuerwehren sowie das Technische Hilfswerk (THW) sind im Einsatz an der Hamme. Über das Staubauwerk der Ritterhuder Schleuse erfolgt ein moderater Wasseraustausch und an möglichst vielen verschiedenen Stellen wird über Notbelüftungsmaßnahmen von außen zusätzlicher Sauerstoff in das Gewässer eingebracht.
Außerdem ist das Badeverbot für den Hamme-Strand in Worpswede seit dem 23. August wieder aufgehoben. Allerdings sollte das Wasser bei sichtbaren Verunreinigungen beispielsweise gar nicht erst betreten werden, schrieb der Landkreis.
Schüppel fand deutliche Worte für die Ereignisse, die zu dem Fischsterben geführt haben. „Hier ist eindeutig eine große Katastrophe passiert“, sagte er.