Jens Stage jubelt nach seinem Treffer zum 2:0. Der zweikampfstarke Däne trug seinen Teil dazu bei, dass Werder erstmals nach langer Zeit wieder ohne Gegentor blieb. Foto: Nordphoto
4:0 gegen Mainz

Gib Schmid den Ball!

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Werder gelingt mit 4:0 gegen Mainz ein überraschender Befreiungsschlag.

Wenn das das neue Werder ist, dann können sich die Bremer Fans auf tolle Zeiten freuen. Im Spiel 1 nach Füllkrug brannte Werder beim gegen Mainz 05 ein fußballerisches Feuerwerk ab und siegte völlig verdient mit 4:0 (1:0). Überragender Mann in einem homogenen Team war Romano Schmid, der an allen Toren beteiligt war.

„Wir sind nicht von einem Spieler abhängig. Wir müssen als Mannschaft funktionieren“, analysierte Trainer Ole Werner gewohnt nüchtern.

Abgesehen von Dawid Kownacki, der die freie Planstelle im Sturm übernehmen durfte, hatte der Transferwirbel der vergangen Tage keinen Einfluss auf die Startelf der Bremer. Oliver Deman nahm erwartungsgemäß zunächst auf der Bank Platz. Der erst am Freitagnachmittag verpflichtete Rafael Borré stand noch nicht im Spieltagskader. In der Abwehr bekam Niklas Stark den Vorzug vor Milos Veljkovic, im Mittelfeld Romano Schmid und Christian Groß vor Senne Lynen und Leonardo Bittencourt.

Start nach Maß

Werder erwischte einen Start nach Maß. Schmid gewann im Mittelfeld einen Zweikampf nahm Tempo auf, steckte durch auf Kownacki, der im Strafraum quer legte auf Marvin Ducksch. Der Mainzer Hanche-Olsen traf beim Rettungsversuch Ducksch und nicht den Ball. Schiedsrichter Robert Schöder zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. Ducksch verwandelte sicher zum 1:0 (3.).

Die Art, mit der sich Werder die frühe Führung erarbeitete, war ein Vorgeschmack auf das, was die Mannschaft in der Folgezeit zeigte. Immer wieder ging es schnell durchs Mittelfeld, suchten die Bremer entschlossen den Abschluss. Wann hat man Werder zuletzt so schnell gesehen?

Ducksch verletzt raus

Daran änderte sich auch nichts, als Ducksch nach nur 22 Minuten angeschlagen vom Platz musste und durch Nick Woltemade ersetzt wurde. Der U 21-Nationalspieler fügte sich nahtlos ein und hatte in der 39. Minute sogar das 2:0 auf dem Fuß, konnte nach Pass von Schmid, den Ball aber nicht an Zentner im Tor der 05er vorbei spitzeln. Zuvor hatte schon Schmid nach einem herrlichen Konter den Ball sechs Meter vor dem Tor leider nicht verwerten können (27.). Wenn es Werder etwas vorzuwerfen gab, dann dass es zur Pause nur 1:0 stand.

Nach dem Seitenwechsel schien es zunächst als habe Werder etwas den Faden verloren. Dann fand Anthony Jung aus der Bedrängnis den freistehenden Schmid und es ging wieder ganz schnell: Pass auf Weiser, Flanke auf den zweiten Pfosten, jens Stage köpft wuchtig ins lange Eck – 2:0 (53.).

Werner wechselt Entscheider ein

Werder hatte die Sache im Griff und ließ kaum gefährliche Aktionen der Gäste zu. Eine Viertelstunde vor Schluss brachte Werner dann frische Kräfte. Die Joker stachen: Schmid (wer sonst?) fand mit einem Befreiungschlag Justin Njinmah. Der Bundesligadebütant zog in den Strafraum, verfehlte zwar das lange Eck, fand dafür aber Bittencourt, der zum 3:0 abstaubte (82.). Die Bremer Fans hatten sich noch nicht wieder gesetzt, da verzückte Schmid sie erneut. Pass auf Njinmah, der junge Stürmer total cool – 4:0 (83.).

„Das Spiel hat mir gelegen, weil ich so viele Bälle bekommen habe“, sagte Schmid nach dem Spiel. „Wenn ich den Ball am Fuß habe werde ich noch viele gute Spiele machen.“

Werder: Pavlenka – Pieper, Stark, Friedl – Weiser (86. Opitz), Schmid, Groß (76. Lynen), Stage (76. Bittencourt), Jung – Ducksch (23. Woltemade), Kownacki (76. Njinmah)

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